Mozilla kooperiert mit News-Flatrate-Anbieter Scroll

Harte Fakten ohne Tracking: Mozilla kooperiert mit dem News-Flatrate-Anbieter Scroll, um dem Traum von einem werbefreien Web ein Stückchen näher zu kommen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 33 Kommentare lesen
Mozilla-Zentrale

(Bild: dpa, Andrej Sokolow)

Lesezeit: 2 Min.

Mit der App Scroll können Nachrichten-Junkies bald Artikel aus verschiedenen Quellen lesen – werbefrei und ohne Tracker. Der kostenpflichtige Service hat bereits einige etablierte Medienhäuser und Marken an Bord, darunter Vox Media (The Verge), Gizmodo und Buzzfeed. Zudem beteiligen sich große Verlage wie Axel Springer und Bertelsmann mit Risikokapital. Die Scroll-App ist aber noch nicht öffentlich zugänglich, Interessenten können aber eine Einladung erbitten.

Scroll will schnell wachsen und übernahm Anfang Februar erst die "Twitter-Zeitung" Nuzzel; ein Aggregator, der aus den Timelines der Twitter-Nutzer lesenswerte Artikel fischt und zusammenstellt. In dieser Woche dann hat Scroll eine große Partnerschaft bekanntgegeben: Die Firma arbeite künftig mit Mozilla zusammen. Der Browser-Hersteller will gemeinsam mit Scroll neue Alternativen testen, um Geld zu verdienen. Schließlich sei "Online-Werbung kaputt", schreibt Peter Dolanjski im Mozilla-Blog.

Nachrichten lesen ohne Ablenkung: Das verspricht die App Scroll. Noch ist sie aber nicht öffentlich zugänglich.

Scroll unterstützt das werbefreie Web und will mit seinem Angebot außerdem guten Journalismus stärken. Zahlen sollen die Nutzer einfach mit Geld – und nicht mit ihren Daten. Tracking braucht es also nicht, die Konsumenten müssen sich nicht sorgen, dass im Hintergrund ihre Interessen ausgewertet werden. Auch die Medienhäuser sollen profitieren: Je länger die Leser in der Scroll-App einen Artikel lesen, desto mehr Geld bekommt der jeweilige Verlag. Scroll ist mit seinem Ansatz also quasi ein Netflix für Nachrichten. Der Preis soll wohl bei 5 US-Dollar im Monat liegen, meint zumindest das Nieman Lab der Harvard-Uni. Vom Gesamtumsatz sollen 70 Prozent an die Medienhäuser gehen.

Die neue Partnerschaft mit Mozilla ist noch in einer frühen Phase. Das Ziel aber ist klar: Alternativen zu den bislang üblichen Werbeformaten zu finden, um irgendwann nachhaltige Lösungen zu etablieren. Mozilla verspricht, "wie immer" transparent zu agieren. Eine ausgewählte Gruppe an Firefox-Nutzern soll in Zukunft in Umfragen ihr Feedback abgeben. Zudem will Mozilla dann Produkte und Services testen. Weitere Details zu den Plänen sollen folgen.

(dbe)