Fragen & Antworten: Windows-Aktivierung nach PC-Wechsel

Windows hält sich für nicht aktiviert. Und nun? Wo finde ich den Installationsschlüssel zum erneuten Aktivieren? Antworten auf diese und weitere Fragen finden Sie in der FAQ.

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Fragen & Antworten: Optimaler PC
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Axel Vahldiek
Inhaltsverzeichnis

Wie finde ich heraus, ob ich handeln muss?

Nach dem Umzug finden Sie in der Systemsteuerung unter „System“ die Information, ob Windows sich bereits automatisch selbst erneut aktiviert hat oder nicht. Der schnellste Weg dorthin ist die Tastenkombination Windows+Pause.

Windows hält sich für nicht aktiviert. Und nun?

Das passiert nach einem Umzug gern, wenn Windows für die Netzwerkschnittstelle des neuen PCs noch keinen passenden Treiber hat und deshalb keine Internetverbindung für die automatische Aktivierung zustande kommt. Nachprüfen können Sie das im Gerätemanager (in der Systemsteuerung unter „System“): Sind unterhalb von „Netzwerkadapter“ Fragezeichen zu sehen, fehlt mindestens ein Treiber; installieren Sie den nach.

Scheitert die automatische Aktivierung trotz Internetverbindung, fehlt vermutlich der passende Lizenzschlüssel im System. Das ist dann der Fall, wenn ursprünglich mal Windows 7 oder 8.1 installiert war und Sie diese Installation per Gratis-Upgrade auf Windows 10 aktualisiert haben. Solche Installationen identifizieren Microsofts Aktivierungs-Server anhand einer individuellen Hardware-ID, die nach dem Umzug nicht mehr zur Hardware passt. In diesem Fall müssen Sie den Installationsschlüssel erneut eingeben. Doch Obacht: Auch wenn Windows 10 läuft, ist der Schlüssel des ursprünglichen Windows 7/8/8.1 erforderlich. Zum Eingabedialog gelangen Sie in der Systemsteuerung unter „System“, wenn Sie unten auf den Link „Product Key ändern“ klicken.

Wo finde ich den Installationsschlüssel zum erneuten Aktivieren?

Bei System-Builder-, Voll- und Upgrade-Lizenzen finden Sie den Installationsschlüssel in der Packung.

Bei Geräten mit vorinstalliertem Windows 7 (OEM-Lizenz) war es üblich, den Schlüssel auf einem Aufkleber aufs Gerät zu pappen – bei Notebooks versteckten die Hersteller diesen gern im Batteriefach oder auf dem Netzteil. Achtung: Sie brauchen wirklich den Schlüssel vom Aufkleber, denn im System steckte in solchen Fällen ein OEM-spezifischer Schlüssel, der sich nicht aktivieren lässt, sondern nur zusammen mit einem OEM-Zertifikat auf dem ursprünglichen PC funktioniert. Daher gilt leider: Kein Aufkleber, kein Installationsschlüssel. Sie müssen dann Ersatz beschaffen.

Bei Geräten mit vorinstalliertem Windows 8, 8.1 und 10 steckt der Schlüssel in der Hardware, genauer in der ACPI-Tabelle MSDM in der Firmware des Mainboards, und zwar im Klartext. Auslesen können Sie ihn mit Freeware-Programmen wie ProduKey oder RWeverything.

Ich will meine vertraute Installation nicht nur auf dem neuen PC nutzen, sondern weiterhin auch auf dem alten.

In diesem Fall benötigen Sie zwingend eine zusätzliche Lizenz, denn Microsoft gestattet den gleichzeitigen Betrieb mehrerer Installationen mit nur einer Lizenz nicht.

Doch selbst wenn Sie die besitzen, sollten Sie Folgendes berücksichtigen: Rein technisch können Sie zwar einfach die alte Installation per Imager (mehr dazu in c't 6/2019: Die schnellen Wege zum Windows-Umzug) siehe Seite 18) oder c’t-WIMage auf die neue Hardware umziehen und anschließend auf dem neuen PC im Aktivierungsdialog den Installationsschlüssel der separaten Lizenz eingeben. Formaljuristisch begehen Sie damit aber einen Urheberrechtsverstoß, da das Windows-Exemplar verändert wird. Das würde allerdings in jedem Fall folgenlos bleiben, da das resultierende Synthese-Windows praktisch nicht von einem rechtmäßig erworbenen zu unterscheiden ist. Insgesamt gesehen handelt es sich um eine jener typischen Konstellationen, für die die alte Volksmund-Weisheit gilt: „Wo kein Kläger, da kein Richter.“

Wenn Sie im Internet nach Angeboten für eine separate Lizenz suchen, finden Sie verlockend günstige schon für wenige Euro, doch müssen Sie davon ausgehen, dass sie rechtlich problematisch sind [1]. Auf der sicheren Seite sind Sie mit System-Builder- oder Vollversionen. Für Unternehmen, Behörden und Institutionen kann sich der Abschluss eines Volumenlizenzvertrages lohnen.

Muss ich vor dem Umzug meiner Windows-Installation auf den neuen PC diese erst irgendwie deaktivieren, damit das Aktivieren auf dem neuen PC klappt?

Nein, so etwas ist weder nötig noch überhaupt möglich. Sofern Sie die Installation auf dem alten PC nicht mehr weiternutzen, brauchen Sie dort nichts zu unternehmen.

[1] Jan Mahn, Wollen Sie ein W kaufen?, Billige Windows-Keys ab 3,99 Euro: Ist das legal?, c’t 1/2019, S. 96 (axv)