Facebook: Kryptowährung für Whatsapp in der Entwicklung

Einem Zeitungsbericht zufolge treibt Facebook die Entwicklung einer Kryptowährung voran, mit der sich Whatsapp-Nutzer gegenseitig Geld schicken können.

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WhatsApp

(Bild: dpa, Arno Burgi)

Lesezeit: 2 Min.

Mehr als 50 Entwickler arbeiten bei Facebook an einer digitalen Währung, mit der sich Nutzer des Messengers Whatsapp gegenseitig Geld zukommen lassen können. Das berichtet die New York Times unter Berufung auf mehrere anonyme, mit dem Projekt vertraute Insider und hat außerdem neue Informationen zu ähnlichen Projekten anderer Messenger-Anbieter zusammengetragen. So sei Telegram zu 90 Prozent mit der hauseigenen Digitalwährung fertig, während für eine mit Signal in Verbindung stehende Kryptowährung erneut Geld gesammelt werde.

Der Zeitung zufolge ist Facebooks Projekt so fortgeschritten, dass Gespräche mit Kryptogeld-Handelsplätzen geführt würden, um den Verkauf an Nutzer vorzubereiten. Der US-Konzern plant demnach zuerst eine Digitalwährung, die an mehrere herkömmliche Währungen gekoppelt wäre, um den Wechselkurs stabil zu halten. Technisch solle das Facebook-Geld auf einer Blockchain aufbauen. Wie viel Kontrolle Facebook über die Währung behalten, wie der Konzern damit selbst Geld verdienen und illegale Nutzungen verhindern wolle, sei unklar. Erhofft werde intern eine Markteinführung im ersten Halbjahr 2019.

Vor den Plänen Facebooks waren bereits ähnliche Vorhaben von Telegram sowie aus dem Umfeld des Messengers Signal bekannt geworden, Kryptogeld bei einer Messenger-App zu integrieren. Die dort entwickelten Währungen dürften mehr den klassischen Kryptowährungen ähneln – mit schwankenden Wechselkursen und mehr Kontrolle für die Nutzer. Telegram will seine Grams Insidern zufolge demnach in den kommenden Monaten öffentlich machen.

Das mit Signal verbundene – aber nicht von den Machern des Messengers verantwortete – Projekt namens Mobilecoin ist dem Bericht zufolge das kleinste der drei. Dafür würde gegenwärtig versucht, 30 Millionen US-Dollar an Finanzmitteln aufzutreiben. Im Gegensatz zu den anderen beiden Währungen, die unter Ausschluss der Öffentlichkeit entwickelt werden, ist man hier aber bereits Ende 2017 in die Öffentlichkeit gegangen. Das Konzept der Währung ist in einem Whitepaper beschrieben. (mho)