Quantencomputer: Die Fallensteller von Innsbruck

Das Rennen um die Hardware für Quantencomputer ist noch nicht gelaufen. Österreichische Physiker wollen Google, IBM und Intel mit Ionenfallen übertrumpfen.

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Die Fallensteller von Innsbruck

Mit großem Aufwand gelang Innsbrucker Forschern im Labor die Kontrolle über 20 Qubits mit einer erstaunlich niedrigen Fehlerquote. Jetzt soll die Technik praxistauglich werden.

(Bild: M. R. Knabl/ IQOQI Innsbruck)

Lesezeit: 7 Min.
Inhaltsverzeichnis

Thomas Monz muss diese Tage viel telefonieren. Der Innsbrucker Physiker hat gemeinsam mit Kollegen Alpine Quantum Technologies gegründet, das einen ehrgeizigen Plan verfolgt: Das Start-up entwickelt und baut Hardware für Quantencomputer – und will dabei Konkurrenten wie Google, IBM, Intel, aber auch die chinesische und die amerikanische Regierung überholen, die bei der Quantencomputer-Entwicklung den Ton angeben.

Monz, im praktischen Physiker-Outdoor-Outfit, mit Cargohose und geländegängigem Schuhwerk, Brille und Kinnbart, tigert durch sein Büro, spricht in sein Handy und hört sich gereizt an. "Hier ein Start-up zu gründen ist noch schwieriger als in Deutschland", sagt er wenig später. "Als wir zum Beispiel zur Wirtschaftskammer gegangen sind, um unser Gewerbe anzumelden, haben die gesagt: Quantentechnologie? Was soll das für ein Gewerbe sein? Das steht nicht auf unserer Liste."

Fokus: Quantentechnologie

Andererseits: Wie sollte es auch? Österreich fiel bisher nicht als Mekka für Hochtechnologie auf. Wer gegen riesige Unternehmen sowie Regierungen und ihre Geldtöpfe antreten will, muss schon einiges an Überzeugungsarbeit leisten.