Aquakultur: Fische kommen an Land

Gigantische Aquakulturen gab es bisher nur im Meer. Nun wandern die Riesenanlagen an Land. Fortschritte bei der Wasseraufbereitung machen es möglich.

Artikel verschenken
In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Fische kommen an Land

(Bild: J.R. Rardon/ Kuterra)

Lesezeit: 9 Min.
Von
  • Veronika Szentpetery-Kessler
Inhaltsverzeichnis

Es sind Ankündigungen der Superlative: Nordic Aquafarms aus Norwegen will im US-Bundesstaat Maine eine Großanlage bauen, die pro Jahr bis zu 33.000 Tonnen Lachs produzieren soll. Bei einem Gewicht von fünf Kilogramm wären das 6,6 Millionen Fische. In Miami will Konkurrent Atlantic Sapphire sogar 90.000 Tonnen pro Jahr erzeugen. Es wären die beiden größten derartigen Anlagen der Welt. Früher waren solche Dimensionen allenfalls in Zuchtanlagen im Meer möglich.

Denn nur dort gab es genug Wasser, um die Tiere ausreichend mit Frischwasser zu versorgen, den Kot und andere Abfallstoffe abzutransportieren und genügend Sauerstoff bereitzustellen. Nun allerdings wandert diese Form der Massentierhaltung an Land. Bei Nordic Aquafarms in Maine wird jedes Becken mit 8000 Kubikmeter Größe dreimal so viel Wasser wie ein olympisches Schwimmbecken enthalten.

Bereits in den 80er-Jahren entstanden erstmals geschlossene Kreislaufanlagen an Land, die einen Großteil des verbrauchten Wassers wiederaufbereiten und erneut zirkulieren lassen, um die Umweltbelastung durch Abfallstoffe zu minimieren sowie den Fischen Schutz vor Keimen zu bieten. Die Nähe zu den Endkunden sollte die Transportkosten und den CO2-Abdruck senken.