"Flexgate" beim MacBook Pro: Apple hat offenbar leise nachgebessert

Apple hat die Display-Verkabelung in den Profi-Notebooks angepasst, um so wohl mögliche Defekte – und teure Reparaturen – nach häufigem Aufklappen zu vermeiden.

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Nutzer berichten über Display-Probleme beim 2016 umfassend überarbeiteten MacBook Pro.

(Bild: dpa, Christoph Dernbach, dpa)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Apple hat offenbar die Display-Kabelanbindung des MacBook Pro überarbeitet: Die 2018er-Modellreihe weist ein nun um zwei Millimeter längeres Flachbandkabel auf, wie der Reparaturdienstleister iFixit berichtet. Die angepasste Version des Kabels sei sowohl in der 13-Zoll- als auch der 15-Zoll-Ausführung des MacBook Pro zu finden. Ob alle Geräte der im Juli 2018 neu eingeführten Modellreihe (nur Modelle mit Touch Bar) entsprechend überarbeitet wurden, bleibt vorerst unklar.

Die Verlängerung gibt dem Flachbandkabel deutlich mehr Raum, so dass dieses auch bei weit aufgeklapptem Display jetzt nicht länger in Kontakt mit anderen Komponenten kommt und an diesen entlangreibt, wie iFixit erklärt.

Die Anpassung räumt dadurch möglicherweise ein "Flexgate" getauftes Problem aus – oder zögert zumindest dessen Auftreten länger hinaus: Beim MacBook Pro 2016 und 2017 kann es nach längerer Nutzung offenbar zu Materialermüdungen bei dem Flachbandkabel kommen. Sie zeigen sich in Gestalt von Bildschirmproblemen, meist durch eine ungleichmäßige Ausleuchtung im unteren Display-Bereich, die an eine Bühnenbeleuchtung erinnert, wie betroffene Nutzer berichten. Auch ein kompletter Ausfall des Bildschirms ist dadurch möglich.

Ein verlängertes Flex-Kabel soll das MacBook-Pro-Problem offenbar richten.

(Bild: iFixit)

Weil das Flex-Kabel fest integriert ist, um das besonders dünne Display zu ermöglichen, lässt es sich im Schadensfall nicht einfach austauschen. Daran hat sich auch in der verlängerten Variante des Kabels nichts geändert, merkt der Reparaturdienstleister an.

Stattdessen muss stets der komplette Bildschirm gewechselt werden, zu Reparaturpreisen von rund 600 bis 700 Dollar, wie es bei US-Nutzern heißt.

Apple hat sich zu dem Problem bislang nicht geäußert. Offenbar wurde der Defekt bei einzelnen Nutzern kostenfrei behoben, andere wurde der Display-Tausch aber voll berechnet. Der Schaden tritt gewöhnlich weit nach Ablauf von Apples einjähriger Hardware-Garantie auf. Mit einer Petition versuchen Kunden seit längerem, den Hersteller dazu zu bewegen, ein kostenloses Reparaturprogramm aufzulegen.

(lbe)