US-Verteidigungsministerium setzt auf StarOffice

Das US-Verteidigungsministerium will künftig die Office-Software StarOffice von Sun Microsystems einsetzen; Microsoft bleibt außen vor.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Das US-Verteidigungsministerium will künftig die Sun-Software StarOffice 5.2 anstelle des bisherigen Linux-Office-Pakets ApplixWare auf seinen Rechnern einsetzen. In 600 Einrichtungen weltweit sollen zunächst rund 10.000 Unix-Arbeitsplätze der Defense Information Systems Agency (DISA), einer Behörde des Pentagon, die für die Sicherheit von Informationssystemen im Verteidigungssektor zuständig ist, mit dem Office-Paket des Microsoft-Konkurrenten Sun ausgerüstet werden. Sun selbst sprach von einem Auftragsvolumen von bis zu 25.000 Software-Paketen, die die DISA geordert habe. Nach Sun-Angaben hat die Behörde schon damit begonnen, die Unix-Arbeitsplätze des Globalen Steuerungs- und Kontrollsystems (GCCS) standardmäßig mit StarOffice-Software zu bestücken.

Das StarOffice-Paket umfasst ähnlich wie MS Office die Module Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentation und Datenbank-Management. Im vergangenen Oktober hatte Sun den Quelltext einer Vorversion des neuen StarOffice-Pakets 6.0 als Open Source freigegeben und aufgefordert, die Software im Rahmen des Projekts OpenOffice weiterzuentwickeln. Im Mai kündigten Sun-Sprecher an, dass eine stabile Version von StarOffice 6.0 im dritten Quartal dieses Jahres erhältlich sein werde. StarOffice 6.0 soll in der endgültigen Version vollständig XML-konform sein und diese Sprache als Dateiformat für alle Dokumente einsetzen.

Die von der DISA zuletzt verwendete Applix-Office-Software wird nicht, wie sonst im Linux-Lager üblich, unter der General Public License (GPL), sondern unter einer etwas restriktiveren "Source Access License" (SAL) veröffentlicht. Die GPL ermöglicht es Anwendern, den Quelltext der Programme einzusehen, zu verändern und zu verbreiten. Die SAL hingegen sieht vor, dass der Anwender lediglich den Quelltext begutachten und modifizieren darf. Die Verbreitung der Software ist erst nach dem Erwerb einer entsprechenden Lizenz erlaubt.

Gründe der DISA für den Einsatz der StarOffice-Software sollen dem Vernehmen nach geringere Kosten, die Portierfähigkeit auf unterschiedliche Betriebssystem-Plattformen (Solaris, Windows, Linux) sowie ein besserer Support gewesen sein. Das Verteidigungsministerium beziehungsweise die US-Regierung hat bereits seit längerem umfangreiche Support-Verträge mit Sun; in diesem Rahmen läuft offensichtlich auch die Implementierung von StarOffice in den Pentagon-Abteilungen. (pmz)