ProSiebenSat.1: Digitalgeschäftausbau soll schwache Werbeumsätze kompensieren

Sinkende Umsätze im Werbefernsehen machen ProSiebenSat.1 zu schaffen und belasten die Bilanz. Das Digitalgeschäft soll es künftig rausreißen.

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ProSiebenSat.1: Ausbau von Digitalgeschäft soll schwache Werbeumsätze kompensieren

(Bild: ProSiebenSat.1)

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Die Sendergruppe ProSiebenSat.1 hat 2018 bei einem Umsatz von vier Milliarden Euro einen Gewinn von 248 Millionen Euro erwirtschaftet und damit ein schwaches Geschäftsjahr hingelegt. Der bereinigte Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen lag bei einer Milliarde Euro und sank im Jahresvergleich um vier Prozent. Die Geschäftszahlen für 2018 gab das Unternehmen am Donnerstag bekannt. Der Umsatz sank demnach im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozent, der um Sondereffekte bereinigte Gewinn ging um vier Prozent auf 541 Millionen Euro zurück. Davon entfallen auf die Aktionäre aufgrund von Bewertungsverlusten und Verlusten im Finanzgeschäft allerdings nur 248 Millionen Euro.

Grund für den Umsatzrückgang seien nach Angabe des Unternehmens sinkende Umsätze im TV-Werbegeschäft, die sich auch im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres zeigen würden. Im ersten Quartal rechnet das Unternehmen aufgrund des späteren Ostertermins mit keiner Besserung.

"2018 war kein Jahr, mit dem wir zufrieden sein können, da wir die Schwäche im TV-Werbegeschäft noch nicht ausreichend mit dem Wachstum im Digital- und Commerce-Bereich ausgleichen konnten", sagte Vorstandschef Max Conze. Zu berücksichtigen ist aber, dass beim Jahresumsatz 2018 das Video-on-Demand-Portal Maxdome und der Online-Fitness-Anbieter 7XNT nicht mehr in die Konzernbilanz eingeflossen sind.

Die Dividende fällt für die Aktionäre mit 1,19 Euro magerer als 2017 aus. Damals hatte die Ausschüttung pro Anteilsschein noch 1,93 Euro betragen. Die niedrige Dividende ergibt sich daraus, dass ProSiebenSat.1 statt 80 Prozent des Gewinns nun nur noch 50 Prozent des Gewinns an die Aktionäre auszahlen will.

Die andere Hälfte des Gewinns will das Unternehmen in den Konzernumbau stecken. Dazu sollen 120 Millionen Euro zusätzlich in ein verbessertes Fernsehprogramm mit mehr lokalen Inhalten, in die digitalen Plattformen und in genauer adressierte Werbung investiert werden. Für die neue Streaming-Plattform 7TV in Kooperation mit seinem Partner Discovery wolle der Konzern 100 Millionen Euro aufwenden. Von dem Umbau und die weitere Stärkung des Digitalgeschäfts verspricht sich ProSiebenSat. 1 viel: Das Umsatzwachstum und der Gewinn sollen dadurch steigen und die Verluste im TV-Werbegeschäft ausgeglichen werden. (olb)