T-Mobile-Sprint-Fusion: US-Telekomaufsicht setzt Prüfungsfrist erneut aus

Die Frist zur Prüfung der Fusion von T-Mobile USA und Sprint wird ausgesetzt. Eine mögliche Fusion verzögert sich dadurch. Erst am 4. April soll es weitergehen.

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Telekom

(Bild: dpa, Robert Ghement)

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Die Entscheidung der US-Telekomaufsicht Federal Communications Commission (FCC) über die geplante Fusion der Mobilfunkunternehmen T-Mobile USA und Sprint verzögert sich abermals. Weil die Unternehmen wichtige Unterlagen nachgereicht hätten, werde die Frist verlängert, teilte die FCC am Donnerstag mit.

Die Behörde hatte Mitte Juli 2018 mit der Prüfung der Fusionspläne der US-Tochter der Telekom und des Rivalen Sprint begonnen. Eigentlich beträgt die Frist 180 Tage, sie wurde aber zuvor schon mehrfach ausgesetzt. Das soll nun erneut am 122. Tag des Prüfungszeitraums dann bis zum 4. April geschehen. Bis dahin gibt es Zeit für öffentliche Stellungnahmen.

Der rund 26 Milliarden US-Dollar, umgerechnet etwa 23 Milliarden Euro, schwere Zusammenschluss, den neben der FCC auch das Justizministerium genehmigen muss, ist kartellrechtlich nicht unumstritten. Fusionspläne der Unternehmen waren 2014 schon einmal an den US-Wettbewerbshütern gescheitert. Beide Unternehmen hatten gehofft, die Fusion noch in der ersten Jahreshälfte über die Bühne bringen zu können. Durch die erneute Aussetzung könnte es für diese Pläne jetzt aber knapp werden.

T-Mobile ist der drittgrößte, Sprint der viertgrößte US-Mobilfunkanbieter. Einige US-Abgeordnete sehen einen Zusammenschluss kritisch, die Vorstandschefs der beiden Unternehmen mussten bereits im Repräsentantenhaus in einer Anhörung den Abgeordneten Rede und Antwort stehen. Einige Abgeordnete befürchten, dass die Fusion zu einem Stellenabbau und zu höheren Preisen für die Verbaucher führen könnte. Außerdem sehen sie einen funktionierenden Wettbewerb als entscheidenden Faktor für den Aufbau eines modernen und bezahlbaren 5G-Netzes an. Eine Fusion würde den Wettbewerb ausbremsen. Eine weitere Anhörung zur Fusion ist für die kommende Woche geplant.

Für die beiden Unternehmen hatte die Fristaussetzung einen positiven Effekt: Nach der Ankündigung legte der Aktienkurs von T-Mobile USA um 0,8 Prozent, der von Sprint um einen Prozent zu. (olb)