Gegen IMSI-Catcher: iPhone soll vor gefälschten Mobilfunk-Basisstationen warnen

Um iPhones vor Angriffen in Mobilfunknetzen zu schützen, könnten die Geräte laut einem Apple-Patentantrag keine Daten mehr an Fake-Basisstationen preisgeben.

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iPhone X

(Bild: dpa, David Moir/AAP/Illustration)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Apple arbeitet an einer Technik, um Mobilfunkverbindungen besser abzusichern: iPhones sollen Verbindungen zu Mobilfunkmasten jeweils genauer prüfen, um bestimmte Daten wie ihren International Mobile Subscriber Identifier (IMSI) nicht an gefälschte Basisstationen preiszugeben, wie der Hersteller in einem jüngst veröffentlichten Antrag beim US-Patentamt ausführt.

"Betrügerische Netzwerkeinrichtungen" könne sich als echte Mobilfunkmasten ausgeben, um private Informationen des Smartphones zu erlangen, erklärt Apple in dem Patentantrag. Das mache die Geräte dafür anfällig, ausspioniert zu werden. Um das zu verhindern, werde analysiert, ob die von einer Basisstation übermittelten Befehle "Unstimmigkeiten" aufweisen, die nicht zum jeweiligen Netzbetreiber und dem Standort des Smartphones passen.

Das iPhone könne den Nutzer in einem solchen Fall entweder warnen oder die Verbindung zu der auffälligen Basisstation automatisch unterbrechen. Ebenfalls könne es diese auf eine Blacklist setzen, um weitere Kommunikation zu unterbinden, schreibt Apple. Gefälschte Basisstationen können dafür eingesetzt werden, "um Anrufe und SMS-Nachrichten abzufangen, mitzulauschen und Standorte zu tracken", merkt Apple weiter ein – und verweist unter anderem auf Blackhat-Präsentation von Sicherheitsforschern über ein Location-Tracking mit Hilfe einer gefälschten Basisstation.

Eine derartige Technik würde auch den Einsatz von IMSI-Catchern durch Ermittlungsbehörden erschweren. Die Geräte täuschen vor, ein normaler Funkmast zu sein, um so Handys identifizieren und orten zu können. Gefälschte Basisstationen können aber auch für Spam und andere Angriffe eingesetzt werden.

Ob Apple an einer konkreten Umsetzung der Technik arbeitet, bleibt vorerst offen. Der Patentantrag 20190068651 wurde 2017 beim US-Patent- und Markenamt eingereicht – kurz nachdem eine offenbar weitflächige Überwachung durch IMSI-Catcher in der kanadischen Hauptstadt Ottawa für Aufsehen sorgte. (lbe)