Schaltungssoftware Fritzing wird weiterentwickelt

Lange tat sich nichts bei der beliebten Software für elektronische Schaltungen. Jetzt soll es weitergehen, eine Roadmap mit ersten Updates steht bereits.

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Zukunft Fritzing
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Von
  • Helga Hansen

Mit über 1000 offenen Issues auf Github sah es um die beliebte grafische Schaltungssoftware Fritzing lange düster aus. Ab sofort gibt es einen neuen Maintainer, der gleich eine Roadmap für die kommenden Monate vorgelegt hat. Auch künftig soll die Software in C++ und QT programmiert und die Desktopversionen beibehalten werden, heißt es von Platinenhersteller Aisler.net, der den Neustart organisiert hat.

Auf der Roadmap steht zunächst die Reduzierung der Issues, die Überarbeitung des Entwickler-Wikis und eine neue Version 0.9.4, die auf allen Plattformen (Windows, Mac, Linux) funktioniert. Mit dem Umstieg auf Continuous Integration soll die Weiterentwicklung der Open-Source-Software vereinfacht werden. Um Interessierten die Mitarbeit zu vereinfachen, gibt es außerdem einen eigenen Slack-Channel.

Das letzte Fritzing-Update ist inzwischen fast drei Jahre her. Trotzdem nutzten zuletzt immer noch 200.000 User die Software, die ähnlich wie grafische Programmieroberflächen das Zusammenstellen von Schaltkreisen mit Bauteilabbildungen ermöglicht. Einige Funktionen, wie das Teilen neuer, selbsterstellter Bauteile, sind seit einer Weile nicht mehr nutzbar und die Tutorials deutlich veraltet.

Ob und wie es mit Fritzing weitergeht, war daher Anfang Februar Thema auf der Open-Software-Konferenz FOSDEM. Ein Vortrag von Patrick Franken, CTO von Aisler, löste auf Github und im Internet rege Debatten aus. Seit 2016 hatte die Firma mit Fritzing kooperiert: In Fritzing entworfene Platinen konnten über das Fritzing Fab bei Aisler in Auftrag gegeben werden. Der erhoffte neue Schwung für die Software blieb allerdings aus. Nun ist man dabei, mit Fritzing die rechtlichen Fragen für die Zukunft zu klären.

Fritzing ist ursprünglich ein Projekt der FH Potsdam und wurde für den Einsatz in Schulen, Universitäten und in der Kunst geschaffen – ähnlich wie der Mikrocontroller Arduino. Von 2007 bis 2010 finanzierte das brandenburgische Wissenschaftsministerium die Entwicklung der Software. Seither sorgen die Fritzing UG und der gemeinnützige Verein Friends of Fritzing dafür, dass die Idee und Weiterentwicklung der kostenlosen, bildenden Open-Source-Software aufrechterhalten wird. (hch)