Unter Android Tracker und Anzeigen mit Blokada aussperren

Die Android-App Blokada fing im Selbstversuch in drei Wochen rund 100.000 Zugriffe auf Tracker- und Werbeseiten ab – ohne Root oder andere Tricks.

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Unter Android Tracker und Anzeigen aussperren
Lesezeit: 15 Min.
Von
  • Michael Link
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Ach, Apps! Einerseits will man ja, dass sie Daten sammeln – etwa bei Sport-Apps, die den Pulsverlauf und die Strecke tracken. Doch andererseits muss man Apps eher wie radioaktive Giftmüllfässer behandeln: Die allermeisten sammeln Daten, die sie für ihre Aufgabe nicht brauchen und die sie nichts angehen. Oder sie schütten den Nutzer mit Werbung zu. So enthüllte das Wall Street Journal im Februar 2019, dass etliche Smartphone-Apps sensible Gesundheitsdaten an Facebook senden, sogar wenn der App-Nutzer gar nicht bei Facebook registriert ist. Selbst Kauf-Apps sind mittlerweile durchzogen von Werbung und Trackern, die das Nutzerverhalten ausforschen, etliche davon fragen nicht mal um Erlaubnis.

Doch man kann sich gegen das Tracking wehren. Die Open-Source-App Blokada sperrt unter Android Anzeigen aus und lässt – wie der Namen schon lautmalt – Tracker und Malware-Apps ins Leere laufen. Blokada überwacht dabei alle installierten Apps und nutzt diverse Filterlisten, um "böse" Server zu erkennen. Für den Test installierte ich die App auf einem neuen Huawei Mate 20.

Dass Werbung in Apps oder auf Internetseiten lästig ist, steht außer Frage. Ein wohldosiertes Maß mag man als Deal für eine Gratis-Nutzung noch akzeptieren, aber zu viel nervt. Die Wirkung von Trackern ist weniger offensichtlich. Um sich ein Gefühl für die Dimension des Problems zu verschaffen, lohnt ein Blick auf die Website Exodus Privacy. Die dahinter stehende französische Non-Profit-Organisation ist auf die Identifikation von Trackern in Android-Apps spezialisiert und durchleuchtet dafür die beim App-Erstellen anfallenden DEX-Files auf Code-Signaturen von Trackern.