Formel 1: FIA-Rennleiter Charlie Whiting ist tot

Die Formel 1-Saison 2019 startet mit einem Schock: Der langjährige FIA-Rennleiter Charlie Whiting starb am Donnerstag (14. März 2019) in Melbourne an einer Lungenembolie. Der Automobil-Weltverband hat die Meldung bestätigt

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Charlie Whiting

(Bild: FIA)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Martin Franz

Charlie Whiting hinterlässt in der Formel 1 eine große Lücke.

(Bild: FIA)

Die Formel 1-Saison 2019 startet mit einem Schock: Der langjährige FIA-Rennleiter Charlie Whiting starb am Donnerstag (14. März 2019) in Melbourne an einer Lungenembolie. Der Automobil-Weltverband hat die Meldung um 11:53 Uhr (Ortszeit) bestätigt. Er hinterlässt eine große Lücke in der Formel 1, die in seinem Leben seit mehr als 40 Jahren einen festen Platz hatte. Erste Berührungspunkte mit der Formel 1 gab es schon Mitte der 1970er-Jahre, es folgten Station beim Hesketh und Bernie Ecclestones Team Brabham. Zu den größten Erfolgen dort gehörte der Gewinn der Fahrer-WM 1981 und 1983 mit Nelson Piquet, an denen er als Chefmechaniker entscheidenden Anteil hatte.

1988 wurde Whiting Technischer Vertreter der Formel 1 und 1997 zum Renndirektor und Sicherheitsbeauftragten der FIA ernannt. In dieser Rolle war er bis zuletzt tätig. Nach den dramatischen Ereignissen im Mai 1994, bei denen Roland Ratzenberger und Ayrton Senna ums Leben kamen, war es nicht zuletzt Whiting gewesen, der die Autos mit neuen Vorgaben sicherer als zuvor machte. Sein enormes technisches Wissen half bei der Beurteilung, ob Innovationen innerhalb des Reglements waren oder nicht. Oft genug entschied er im Zweifel für die Sicherheit und gegen die Show, was ihm nicht nur Freude unter den Teamchefs einbrachte.

Die Bestürzung über den plötzlichen Tod von Charlie Whiting ist groß. Mercedes-Teamchef Toto Wolf würdigte ihn: „Charlie war ein Eckpfeiler unserer Formel-1-Familie. Ausgewogen in seiner Herangehensweise, raffiniert in seinem Verständnis der Dinge und immer mit den Interessen der Formel 1 im Herzen.“ Christian Horner nannte ihn „Schiedsrichter und die Stimme der Vernunft“ in der Formel 1 und einen Mann mit „größter Integrität, der schwierige Aufgabe sehr ausgewogen ausgeübt“ habe. Der neue Ferrari-Teamchef Mattia Binotto hob hervor, dass Whiting „jeden immer mit Respekt behandelt“ habe. Als „rastloser und aufgeklärter Motorsport-Experte hatte er maßgeblichen Anteil daran, dass die Formel 1 sicherer und besser geworden ist.“

Charlie Whiting wurde 66 Jahre alt und hinterlässt seine zweite Ehefrau Juliette und zwei Kinder, die 11 und 8 Jahre alt sind. (mfz)