Vor 20 Jahren: Mac OS X Server liefert Vorgeschmack auf modernes macOS
Mit dem NextStep-basierten Rhapsody demonstrierte Apple, dass Unix die Zukunft des Macs ist – es fehlte nur noch eine bunte Bedienoberfläche.
Das moderne macOS blickt nun auf eine 20-jährige Geschichte zurück. Mit der Einführung von Mac OS X Server 1.0 läutete Apple am 16. März 1999 eine neue Phase für das Betriebssystem ein: Das für knapp 500 Dollar angebotene Betriebssystem gab einen Vorgeschmack auf ein neues, auf Unix-Technik basierendes macOS.
Mac OS X Server 1.0 noch mit klassischer Bedienoberfläche
"Wie Firmenchef Steve Jobs auf einer Pressekonferenz in Cupertino ankündigte, will Apple Kernkomponenten des neuen Betriebssystems in Quellcode-Form veröffentlichen, damit Programmierer sich im Sinne der Open-Source-Bewegung an der Weiterentwicklung beteiligen können", schrieb Christian Persson damals auf heise online. "Dies betrifft das zugrundeliegende BSD-Unix 4.4 (Berkeley System Distribution), den Mach-Kernel 2.5 sowie einige weitere Bestandteile des MacOS (AppleTalk, HFS+, NetInfo). Beim Einbau von Apache hat Apple selbst von der Bewegung profitiert: der Web-Server ist ebenfalls ein Open-Source-Projekt."
Mit der Übernahme von Next hatte der krisengeplagte Mac-Hersteller gut zwei Jahre zuvor Steve Jobs zurückgewinnen können und mit NextStep ein modernes, objektorientiertes Betriebssystem eingekauft. Es besaß eine Reihe von Schlüsseleigenschaften, die Classic Mac OS schmerzhaft vermissen ließ – darunter präemptives Multitasking, Multithreading und Speicherschutz für Programme.
Mac OS X Server 1.0 (6 Bilder)
(Bild: The Apple Wiki )
macOS Server: Funktionsumfang inzwischen eingeschränkt
Das Unix-basierte NextStep führte Apple mit der Platinum-Oberfläche von Mac OS 8 zusammen – unter dem Projektnamen Rhapsody. Die klassische Mac-Bedienoberfläche ist auch noch Teil von Mac OS X Server 1.0. Erst im Jahr vor der Veröffentlichung von Mac OS X Server hatte Jobs überraschend angekündigt, dass Rhapsody und Mac OS zusammenwachsen sollen statt parallel zu existieren. Das Endergebnis – mit Unix-Unterbau und der neuen bunten Aqua-Oberfläche – folgte dann als Mac OS X Public Beta über ein weiteres Jahr später im Herbst 2000.
Mac OS X Server und Mac OS X waren ursprünglich zwei von Apple separat angebotene Betriebssysteme, erst mit Mac OS X 10.7 machte Apple die Server-Version zu einem Add-On, die sich seitdem aus dem Mac App Store herunterladen lässt – für 50 statt 500 Dollar, später sank der Preis auf 20 Dollar. Das Server-Betriebssystem spielt für Apple seit langem nur noch eine untergeordnete Rolle mit macOS Mojave wurde der Funktionsumfang im vergangenen Herbst erheblich eingeschränkt.
NeXTstation mit Nextstep (15 Bilder)
(lbe)