Vor 20 Jahren: Mac OS X Server liefert Vorgeschmack auf modernes macOS

Mit dem NextStep-basierten Rhapsody demonstrierte Apple, dass Unix die Zukunft des Macs ist – es fehlte nur noch eine bunte Bedienoberfläche.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 92 Kommentare lesen
Vor 20 Jahren: Mac OS X Server liefert Vorgeschmack auf modernes macOS
Lesezeit: 2 Min.

Das moderne macOS blickt nun auf eine 20-jährige Geschichte zurück. Mit der Einführung von Mac OS X Server 1.0 läutete Apple am 16. März 1999 eine neue Phase für das Betriebssystem ein: Das für knapp 500 Dollar angebotene Betriebssystem gab einen Vorgeschmack auf ein neues, auf Unix-Technik basierendes macOS.

"Wie Firmenchef Steve Jobs auf einer Pressekonferenz in Cupertino ankündigte, will Apple Kernkomponenten des neuen Betriebssystems in Quellcode-Form veröffentlichen, damit Programmierer sich im Sinne der Open-Source-Bewegung an der Weiterentwicklung beteiligen können", schrieb Christian Persson damals auf heise online. "Dies betrifft das zugrundeliegende BSD-Unix 4.4 (Berkeley System Distribution), den Mach-Kernel 2.5 sowie einige weitere Bestandteile des MacOS (AppleTalk, HFS+, NetInfo). Beim Einbau von Apache hat Apple selbst von der Bewegung profitiert: der Web-Server ist ebenfalls ein Open-Source-Projekt."

Mit der Übernahme von Next hatte der krisengeplagte Mac-Hersteller gut zwei Jahre zuvor Steve Jobs zurückgewinnen können und mit NextStep ein modernes, objektorientiertes Betriebssystem eingekauft. Es besaß eine Reihe von Schlüsseleigenschaften, die Classic Mac OS schmerzhaft vermissen ließ – darunter präemptives Multitasking, Multithreading und Speicherschutz für Programme.

Mac OS X Server 1.0 (6 Bilder)

Die Bedienoberfläche von Mac OS X Server 1.0 war noch die des klassischen Mac OS, der Unterbau basierte aber auf Unix.
(Bild: The Apple Wiki )

Das Unix-basierte NextStep führte Apple mit der Platinum-Oberfläche von Mac OS 8 zusammen – unter dem Projektnamen Rhapsody. Die klassische Mac-Bedienoberfläche ist auch noch Teil von Mac OS X Server 1.0. Erst im Jahr vor der Veröffentlichung von Mac OS X Server hatte Jobs überraschend angekündigt, dass Rhapsody und Mac OS zusammenwachsen sollen statt parallel zu existieren. Das Endergebnis – mit Unix-Unterbau und der neuen bunten Aqua-Oberfläche – folgte dann als Mac OS X Public Beta über ein weiteres Jahr später im Herbst 2000.

Mac OS X Server und Mac OS X waren ursprünglich zwei von Apple separat angebotene Betriebssysteme, erst mit Mac OS X 10.7 machte Apple die Server-Version zu einem Add-On, die sich seitdem aus dem Mac App Store herunterladen lässt – für 50 statt 500 Dollar, später sank der Preis auf 20 Dollar. Das Server-Betriebssystem spielt für Apple seit langem nur noch eine untergeordnete Rolle mit macOS Mojave wurde der Funktionsumfang im vergangenen Herbst erheblich eingeschränkt.

NeXTstation mit Nextstep (15 Bilder)

Die NeXTstation, immer noch ein Publikumsmagnet in der c't-Redaktion.

(lbe)