Microsoft Australien spendet Rechner und Lizenzen

Microsoft hat der wohltätigen Organisation PCs for Kids nach klärenden Gesprächen über alte MS-Lizenzen jetzt Software und Rechner gespendet.

vorlesen Druckansicht 155 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Microsoft hat der wohltätigen Organisation PCs for Kids nach klärenden Gesprächen über Lizenzstreitigkeiten nun 150 Lizenzen für Windows 95 gespendet. Damit können Helfer aus Geelong bei Melbourne endlich Systeme nach Ost-Timor verschicken, wo sie bereits erwartet werden. Um noch mehr guten Willen zu demonstrieren, übergab der Softwarekonzern dem ortsansässigen YMCA, mit dem PCs for Kids zusammenarbeitet, weiterhin zehn Rechner mit Internetzugang.

PCs for Kids freut sich jedoch über diesen Teilerfolg nur wenig. Colin Bayes, der Gründer dieser Aktion, sagte in einem Kommentar: "Das sind keine guten Nachrichten für uns!!" Microsoft habe zwar eine freundliche Geste mit seinen Spenden gezeigt, doch die Hundertschaften der alten PCs auf Lager entbehrten noch immer jeglicher Lizenz aus Redmond. Bayes und sein Team baten den Hersteller um circa 2.300 Lizenzen für Microsoft-Ware, darunter vorrangig Windows 95, Word und Windows 3.11.

Microsoft-Sprecherin Julie Inman bewertete in ihrem Schreiben diese Anfrage mit über 400.000 US-Dollar. So viel sei zu viel für eine einzelne Organisation und beeinträchtige die Möglichkeiten, eine wirklich breite Zielgruppe in Australien zu erreichen.

Auf Nachfrage von heise online, warum die Microsoft-Produkte ohne Lizenz aus Redmond nicht durch Open-Source-Software ersetzt würde, sagte Bayes: "Wir versuchen, 4 Maschinen mit Mandrake und Redhat zu installieren, während sich unsere Assistenten um die schwächeren 486er-Rechner kümmern. Immerhin konnten wir schon die MS-Office-Produkte durch StarOffice ersetzen." Allerdings sei in Geelong die Linux-Unterstützung in keiner Weise mit jener der allgegenwärtigen MS-Produkte vergleichbar. Zudem hofft er, die Softwarefirma durch schlechte Nachrichten mürbe zu machen: Ein französischer Newsdienst verglich die Querelen mit biblischen Bildern wie David und Goliath oder mit der Legende von Robin Hood – wobei Bill Gates selbstredend die Rolle des üblen Sheriffs von Nottingham spielen musste. (cgl)