Apple bekommt Audioprobleme auf neuen Macs in den Griff

Störgeräusche können die Musikproduktion auf Macs mit T2-Chip beeinträchtigen. Die jüngste macOS-Beta scheint das Problem endlich zu lösen.

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Mac mini

Bei 2018er Macs mit T2-Chip – darunter MacBook Pro, Mac mini und MacBook Air – kann es zu Störungen bei der Musikproduktion kommen.

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Kai Schwirzke
  • Leo Becker

Apple hat Audioprobleme aktueller Macs im Zusammenspiel mit USB-2-Audiointerfaces in der neuesten Beta-Version von macOS Mojave beseitigt, wie ausgiebige Tests der Mac & i-Redaktion nahelegen. Der auf Audio-Hardware spezialisierte Hersteller RME bestätigte die Vermutung gegenüber Mac & i am Wochenende: Auch dort könne man unter macOS 10.14.4 Beta 5 keine Störungen mehr nachweisen. RME hatte zuvor gewarnt, es gebe im Moment keinen Weg, um einen Mac mini 2018 ohne Audio-Fehler bei der Musikproduktion einzusetzen – solange USB 2 zum Einsatz kommt.

Musiker mit einem Mac Baujahr 2018 klagen seit längerem über ein bis zwei Mal pro Stunde auftretende Störgeräusche und Aussetzer, die die Musikproduktion ebenso wie Live-Auftritte beeinträchtigen können – darunter fallen MacBook Pro, Mac mini und MacBook Air.

Für einen störungsfreien Einsatz von USB-Audio-Interfaces wurde bislang das Ausweichen auf Thunderbolt 3 empfohlen, entweder durch Einsatz einer Docking-Station oder eines über Thunderbolt angebundenen Erweiterungsgehäuses mit PCIe-Steckplatz und einer dort verbauten USB-Karte – beides erfordert teure Zusatz-Hardware.

Das automatische Beziehen von Uhrzeitinformationen scheint ein Teil des Problems zu sein.

Die Aussetzer stehen mutmaßlich im Zusammenhang mit dem Aufruf des Dienstes Timer Daemon bei gleichzeitig aktivierter Systemfunktion "Datum und Uhrzeit automatisch einstellen".

Hardware-Experten vermuten, dass das Problem mit Apples Sicherheitschip T2-Chip zusammenhängt, da der Fehler nur bei entsprechend bestückten Macs auftritt. Er kümmert sich nicht allein um kryptografische Belange im Mac und dient als SSD-Steuerzentrale, er fungiert ferner auch als Audio-Controller. Warum lediglich direkt an den herkömmlichen USB-Ports angedockte Interfaces betroffen sind, nicht aber per USB-C/Thunderbolt verbundene Geräte, bleibt nach wie vor ein Rätsel.

Apple hat sich bislang nicht zu diesem Phänomen geäußert. Auch in den öffentlichen Release Notes der Beta 5 von macOS 10.14.4 geht der Mac-Hersteller nicht auf die Audioproblematik ein. Die finale Fassung von macOS 10.14.4 dürfte in den nächsten Wochen zum Download bereitgestellt werden. (lbe)