NASA: Gewaltige Explosion eines Meteors zu Weihnachten über Beringsee

Ohne Vorwarnzeit ist kurz vor Weihnachten ein Meteor in der Erdatmosphäre explodiert. Nur die Explosion über Tscheljabinsk war in jüngster Zeit größer.

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NASA: Gewaltige Explosion eines Meteors zu Weihnachten über Beringsee

Seit 1988 war nur der Meteor von Tscheljabinsk größer.

(Bild: Uragan. TT/CC BY-SA 3.0)

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Kurz vor Weihnachten 2018 ist über der Beringsee ohne Vorwarnung ein mehrere Meter großer Meteor in die Atmosphäre eingetreten und explodiert – es war die zweitgrößte Explosion dieser Art in den vergangenen 30 Jahren. Das berichtet die BBC unter Berufung auf NASA-Forscher, die ihre Analyse des Vorfalls auf der Lunar and Planetary Science Conference in Texas vorgestellt haben. Einer Zusammenstellung der US-Weltraumagentur zufolge war nur die Explosion des Tschebarkul-Meteoriten über der russischen Region Tscheljabinsk im Jahr 2013 größer.

Ein japanischer Wettersatellit hat das Ereignis beobachtet.

(Bild: JMA / @simon_sat )

Der Himmelskörper trat demnach am 18. Dezember 2018 gegen Mittag Ortszeit vor Kamtschatka im äußersten Osten Russlands in die Erdatmosphäre ein. Er war mit 32 Kilometern pro Sekunde in einem Anflugwinkel von 7 Grad unterwegs. In einer Höhe von 25,6 Kilometern explodierte er mit einer Energie im TNT-Äquivalent von 173 Kilotonnen, mehr als zehn Mal so viel wie die über Hiroshima abgeworfene Atombombe. Das sei außerdem rund 40 Prozent der über Tscheljabinsk freigewordenen Energie gewesen, aber weil es über der Beringsee geschah, hat es so gut wie keiner mitbekommen. US-Militärsatelliten hatten das Ereignis demnach registriert, die US Air Force informierte die NASA.

Dass diese Explosion ohne Vorwarnung geschehen konnte, verdeutlicht einmal mehr, welche Bedrohung vergleichsweise kleine erdnahe Objekte weiterhin bedeuten. So ist die NASA zwar inzwischen überzeugt, alle erdnahen Asteroiden entdeckt und katalogisiert zu haben, die groß genug sind, um "beachtliche globale Zerstörungen" anrichten können. Geht es aber um kleinere Objekte, gibt es noch viele Unbekannte. So meint die NASA, dass ein Drittel der geschätzten 25.000 erdnahen Asteroiden mit einem Durchmesser von mehr als 140 Metern entdeckt sind, die immerhin ganze Regionen oder Kontinente verwüsten können.

Karte der bekannten Meteorexplosionen der vergangenen 30 Jahre

(Bild: Alan B. Chamberlin (JPL/Caltech))

Geht es aber um mehrere oder mehrere Dutzend Meter messende Asteroiden (Meteore), kennen Astronomen nur wenige Prozent aller vermuteten Exemplare. Die können regional für erhebliche Schäden sorgen, wenn sie über bewohntem Gebiet explodieren oder niedergehen. So waren in der Region Tscheljabinsk etwa 1.500 Menschen verletzt und rund 7.000 Gebäude beschädigt worden. Der dafür verantwortliche Meteor hatte einen Durchmesser von rund 20 Metern und ein Gewicht von 16.000 Tonnen. Genau wie nun der Brocken über der Beringsee, war er vollkommen unerwartet explodiert.

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