Verleger: Internet-Lehrstoff ist nicht Aufgabe des Staates
Nach Ansicht der deutschen Schulbuchverleger darf das Entwickeln von Internet-Lehrstoff nicht zur Aufgabe des Staates werden.
Nach Ansicht der deutschen Schulbuchverleger darf das Entwickeln von Internet-Lehrstoff nicht zur Aufgabe des Staates werden. "Es ist ein Irrglaube, das Lehrpersonal könne noch nebenbei die Materialien für das neue Medium aufbereiten. Das schadet langfristig enorm der Qualität", sagte der Chef des Verbandes VdS Bildungsmedien e.V., Wolf-Dieter Eggert, gegenüber dpa. In manchen Ländern deute sich ein Trend an, dass der Staat selbst als Verleger auftreten will.
Die Entwicklung und Aufbereitung von Lehrstoff müsse auch beim Onlinematerial in der Hand der Verlage bleiben, sagte Eggert. In engem Kontakt mit dem Bildungswesen hätten die Unternehmen für Schulzwecke vielfältige Software sowie Internetportale entwickelt. "Unsere Branche hat in den letzten vier Jahren zwischen 50 und 80 Millionen Mark in das Internet investiert. Wir brauchen jetzt feste finanzielle, rechtliche und technische Rahmenbedingungen von der öffentlichen Hand", forderte der Verbandschef.
"Die Finanzierungsmodelle für normale Lehrbücher müssen weiter entwickelt auf das Onlineangebot übertragen werden", sagte Eggert weiter. Denkbar seien zum Beispiel auch Jahresabonnements der Schulen für Onlineportale. Im Allgemeinen sei die fortschreitende Vernetzung bislang sehr positiv verlaufen. Ein regelrechter Wettbewerb der Bundesländer und Gemeinden um die schnellste und dichteste Vernetzung ihrer Schulen habe das Internet im Bildungswesen erfolgreich vorangetrieben. (dpa) / (jk)