E-Mail gegen Gebühr

Um sich im Zugangsgeschäft neue Einnahmequellen zu erschließen, liebäugeln Provider mit E-Mail-Monatspauschalen.

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Um sich angesichts sinkender Margen im Zugangsgeschäft neue Einnahmequellen zu erschließen, werden die Provider ihre Kunden in Zukunft stärker an die Kandare nehmen. Das kündigte Julian Riedlbauer, scheidender Vorstand der von Tiscali aufgekauften AddCom AG, am letzten Tag der Internetworld an. "E-Mail wird mit Access verknüpft", prognostizierte Riedlbauer. Im Klartext: Wer mit Tiscali ins Netz geht, wird die E-Post anderer Dienste nicht mehr abrufen können. Dass webbasierte E-Mail mittelfristig eine Alternative darstellt, glaubt der Jungunternehmer nicht. Er geht davon aus, dass diese Dienste schon bald kostenpflichtig werden und fast alle Provider Monatspauschalen in Höhe von rund 5 Mark für E-Mail einführen.

Auch Breitband-Inhalte wie Video-Streamings werden laut Riedlbauer künftig exklusiv über einzelne Zugangsprovider vermarktet. Das verlange allein die Netzinfrastruktur, da der Content für die Erreichung akzeptabler Download-Geschwindigkeiten möglichst "nah" am Empfänger dran sein müsste. Glaubt man dem Brancheninsider, wird das Internet in Zukunft eher dem Fernsehen oder geschlossenen Online-Diensten als einem offenen Netzwerk gleichen. (Stefan Krempl) (em)