Gravitationsschleuder für interstellare Reisen

Raumschiffe ließen sich mithilfe von Photonen, die durch Schwarze Löcher Energie gewinnen, antreiben und könnten so große Entfernungen überwinden.

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Gravitationsschleuder für interstellare Reisen

(Bild: X-ray: NASA/CXC/University of Amsterdam/N.Rea et al; Optical: DSS)

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Von
  • Veronika Szentpetery-Kessler

Wie lassen sich die riesigen Entfernungen zwischen Sonnensystemen überbrücken? Der Astronom David Kipping von der Columbia University in New York arbeitet an einer Antwort. Sein Team hat eine neue Form der Schwerkraftschleuder entwickelt, also der Technik, mit der die NASA beispielsweise das Galileo-Raumschiff zum Jupiter geschickt hat. Das schreibt Technology Review online in „Ein Antrieb für Fast-Lichtgeschwindigkeit“.

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Kippings Idee ist dabei, Raumfahrzeuge zu beschleunigen, indem sie Photonen auf Schwarze Löcher zuschießen und die Lichtteilchen in einer Art Boomerang-Bewegung drumherum fliegen. Treffen sie wieder auf das Raumschiff, das ein riesiges Lichtsegel trägt, schieben sie es gewissermaßen an. Dabei ließe sich theoretisch die Lichtgeschwindigkeit fast erreichen. „Dieser sogenannte Halo-Antrieb überträgt per Gravitationsunterstützung kinetische Energie von dem sich bewegenden Schwarzen Loch auf das Raumfahrzeug“, sagt Kipping und weist darauf hin, dass das Raumfahrzeug dabei keinen eigenen Kraftstoff verbrauchen würde.

Der Antrieb würde in sogenannten binären Systemen am besten funktionieren, in denen ein Schwarzes Loch ein anderes Objekt umkreist. Eine ausreichend fortgeschrittene Zivilisation könnte sich Kipping zufolge auf diese Weise von einem Teil der Galaxie zu einer anderen bewegen, indem sie von einem schwarzen Loch-Binärsystem in ein anderes springt.

Mehr dazu in Technology Review online in:

(vsz)