Aus für alte Videos und Fotos in macOS 10.15: Apple nennt weitere Details

Bestimmte Videoformate lassen sich nach dem kommenden großen Mac-System-Update nicht mehr öffnen, warnt Apple – auch ein Grafikformat ist betroffen.

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MacBook

(Bild: dpa, Christoph Dernbach, dpa)

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In Vorbereitung auf macOS 10.15 hat Apple zusätzliche Details zu den künftig nicht länger durch das Betriebssystem unterstützen Mediendateien veröffentlicht. Nutzer sollten unbedingt vor der Installation des System-Updates sicherstellen, dass "alle inkompatiblen Mediendateien konvertiert wurden" – nachträglich steht diese Option nicht mehr zur Verfügung, warnt der Apple.

Ursprünglich hieß es im vergangenen November nur vage, es seien bestimmte Videoformate betroffen, die in der professionellen Videoproduktion eingesetzt werden. Apples nach und nach ergänzte Liste enthält inzwischen zahlreiche weitere Formate, darunter etwa DivX, Cinepak, Flash Video, Motion JPEG A und B, die Codecs des einst beliebten Perian-Tools (darunter MPEG-4 und3ivx), RealVideo sowie mehrere alte Sorenson-Codes und Windows Media Video (WMV) 7, 8 und 9. Mit JPEG 2000 steht auch ein Grafikformat auf der Abschussliste. Eine komplette Liste aller betroffenen Formate liegt nicht vor, Apple nennt bisher nur "Beispiele".

Für die Videoschnittprogramme Final Cut Pro X und iMovie hat Apple Ende vergangener Woche Updates bereitgestellt: Die jüngsten Versionen der Programme sollen in Projekte eingebundene Videos in alten Medienformaten erkennen und konvertieren. Ein davon unabhängiges Tool zum bequemen Aufspüren und Konvertieren der künftig nicht mehr unterstützten Formate gibt es von Apple bislang nicht.

Apples Liste mit Beispielen für betroffene Medienformate – Stand Ende März 2019.

Das Konvertieren alter Videos ist unter anderem dadurch möglich, diese mit dem integrierten QuickTime-Player zu öffnen und dann als neue Datei zu speichern. Dies werde in macOS 10.15 aber nicht mehr unterstützt, betont Apple weiter.

Dritt-Entwickler stellen unter Umständen Software bereit, mit denen sich die Altformate weiter öffnen lassen, merkt Apple an, auch dürften sich einige alte Videoformate etwa mit Tools wie VLC Media Player weiter abspielen lassen.

Grund für das Aus alter Medienformate ist der große 64-Bit-Umstieg: 32-Bit-Apps lassen sich in macOS 10.15 nicht mehr öffnen. Dem fällt auch das QuickTime-7-Framework zum Opfer, das bislang für die Unterstützung dieser Formate sorgt. macOS 10.15 wird voraussichtlich im Herbst erscheinen, präsentiert wird das neuste Mac-Betriebssystem gewöhnlich auf der WWDC-Keynote Anfang Juni. (lbe)