JetBrains: Die ersten Updates im Jahr für die Entwicklungsumgebungen

IntelliJ IDEA, WebStorm, PyCharm, CLion, GoLand: Wie üblich rollt Jetbrains das erste Jahresupdate für die IDEs gemeinsam aus.

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JetBrains: Die ersten Updates im Jahr für die Entwicklungsumgebungen
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Von
  • Björn Bohn
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Die tschechische IT-Firma JetBrains hat die 2019.1-Aktualisierung für ihre Entwicklungsumgebungen IntelliJ IDEA, WebStorm, PyCharm, CLion und GoLand veröffentlicht. Damit läutet der Tool-Hersteller die quartalsweise erscheinenden Releases für das Jahr 2019 ein. Sie richten sich an Entwickler unterschiedlicher Programmiersprachen und bringen jeweils eine ganze Reihe unterschiedlicher Änderungen mit.

Erst Anfang des Monats hatte JetBrains die erste Beta des Flagschiffprodukts IntelliJ IDEA 2019.1 veröffentlicht. Wie zu erwarten hat sich bei den größeren Neuerungen nicht mehr viel getan. So unterstützt die neue Version des Integrated Development Environment (IDE) die mit Java 12 eingeführten Switch Expressions. IntellilJ IDEA 2019.1 sucht switch-Blöcke, die sich in Java 12 vereinfachen lassen, und wandelt sie bei Bedarf automatisch um. Auch der umgekehrte Weg ist möglich.

Eine weitere Neuerung ist das Pop-up-Fenster "Recent Locations", das eine Übersicht aller zuletzt besuchten Code-Regionen in chronologischer Reihenfolge zeigt. Entwickler können in dem Fenster nach Codeabschnitten suchen – wahlweise anhand des Codetexts, des Dateinamens oder Breadcrumbs.

Auch für Anwender im Cloud-nativen Bereich gibt es einige Neuerungen. So ermöglicht die IDE nun das Debuggen innerhalb eines Docker-Containers, der von einem Dockerfile oder mit Docker Compose gebaut wurde. Wer mit der Container-Orchestrierung Kubernetes arbeitet, kann nun Custom-Resource-Definitionen von externen Quellen laden. Allerdings ist dies bislang nur für lokale Dateien möglich.

Eine vollständige Liste der Neuerungen findet sich im JetBrains-Blog.

Das Update der IDE WebStorm soll unter anderem das Destructuring für JavaScript vereinfachen. Damit sollen Entwickler die Werte von Arrays und Objekten in Variablen mit einer kompakten Syntax entpacken können. WebStorm bietet dafür nun neue Refactorings und Intentions (via Alt-Enter), die das Einführen von Destructuring in JavaScript- und TypeScript-Code einfacher gestalten sollen.

Darüber hinaus hat JetBrains die Debugger-Konsole vollständig überarbeitet. Sie stellt nun Objekte in einer Tree-Ansicht dar und erlaubt das Stilisieren von Log-Nachrichten mit CSS und ein Gruppieren mit console.group() und console.groupEnd(). Außerdem können Nutzer jede Art von Log-Nachrichten herausfiltern.

Für Nutzer der populären JavaScript-Frameworks Angular, React und Vue gibt es ebenfalls Neuerungen. WebStorm verfügt über 17 neue Inspections, die Angular-spezifische Fehler finden sollen. Zusätzlich soll sich die Navigation in Angular-Projekten vereinfacht haben. Für React-Nutzer hat WebStorm die Funktionsweise der Extract-Methode auf lokale Funktionen ausgeweitet, sodass sie jetzt für das Extrahieren benutzerdefinierter Hooks eingesetzt werden kann. Wer TypeScript im Zusammenspiel mit Vue.js einsetzt, kann sich über ein genaueres Type-Checking dank des Supports des TypeScript Language Service freuen.

Auch neue Themes gibt es in WebStorm 2019.1

(Bild: JetBrains)

Eine vollständige Liste der Änderungen findet sich auch hier im JetBrains-Blog.

PyCharm 2019.1 hat Jupyter Notebooks im Blick: Entwickler sollen sie nun einfacher editieren können. Die Quelle soll dabei wie eine reguläre Python-Datei aussehen. Außerdem unterstützt PyCharm das Round-Trip-Editieren, sodass alle Änderungen in PyCharm oder dem Browser direkt angezeigt werden.

Darüber hinaus können PyCharm-Nutzer einzelne Zellen der Notebooks in der IDE ausführen und debuggen. Ein großer Teil der Tastaturkürzel aus dem Browser soll ebenso in PyCharm funktionieren. Ebenso soll PyCharm den Server und den passenden Kernel automatisch starten, wenn Entwickler ein Notebook öffnen.

Auch beim Python-Debugger gibt es Überarbeitungen. Er soll nun unendlich große Sammlungen verarbeiten können, ohne beim initialen Laden der Collection langsamer zu werden. Zusätzlich hat PyCharm den Support für Data Classes ausgeweitet, sodass die Unterklassen der Data Classes auch eine richtige Code Completion erhalten.

Mehr Informationen zu den Neuerungen in PyCharm 2019.1 finden sich im Blogbeitrag zum Release.

Die IDE GoLand bekommt in der neuen Version vier neue Profiler spendiert: Memory, CPU, Block und Mutex. Um sie auszuführen, genügt ein Klick auf den Run with Profiler-Button. Mit dem Profiling sollen Performanceprobleme im Code ersichtlich werden. Die Resultate des Profiling können Entwickler nach verschiedenen Metriken sortieren und im Sourcecode die einzelnen Probleme genauer analysieren.

Überarbeitungen gab es ebenfalls beim Debugger. Er gibt jetzt Goroutines anstelle von Threads aus. Entwickler können zwischen ihnen navigieren und zu den Go-Bibliotheken wechseln, um mehr Informationen über das Ausführen des Codes zu erhalten. Außerdem können Anwender wählen, ob Int-Variablen im Binär-, Dezimal- oder Hex-Format ausgegeben werden.

Der Blogbeitrag zum Release bietet weitere Informationen.

Für die neue Version der IDE CLion hat JetBrains das Augenmerk auf die Embedded-Entwicklung gelegt. Die Entwicklungsumgebung integriert nun STM32CubeMX, sodass Entwickler nun auch Applikationen für STMicroelectronics-Boards entwickeln können. Außerdem können Nutzer auf den Open On-Chip Debugger zurückgreifen – er ist nun in CLion integriert.

Darüber hinaus unterstützt CLion jetzt das beliebte ClangFormat-Werkzeug, das wohl eine hohe Verbreitung in der C/C++-Welt hat. Anwender können ClangFormat nun als alternativen Code-Formatierer nutzen. CLion erkennt darüber hinaus nun auch .clang-Format-Konfigurationsdateien in Projekten und wechselt dann entsprechend zu ClangFormat.

Auch für CLion findet sich eine vollständige Liste der Neuerungen im JetBrains-Blog. (bbo)