Kryptogeldbörse Bithumb von Insidern bestohlen

Erneut wurde der südkoreanischen Börse Bithumb Kryptogeld gestohlen. Diesmal sollen es aber Innentäter gewesen sein.

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Kryptogeldbörse Bithumb erneut um Millionenbeträge erleichtert
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Die südkoreanische Bitcoinbörse Bithumb ist zum wiederholten Male bestohlen worden. Am Freitag habe man ungewöhnlich große Abhebungen von Kryptogeld bemerkt und darauf Aus- und Einzahlungen gesperrt sowie alle verbliebenen Gelder in Offline-Wallets transferiert, teilten die Börsenbetreiber mit. Eine Prüfung habe dann ergeben, dass es keine Angreifer von außen waren, sondern offenbar "Insider“, die sich bedient haben.

Die verlorenen Kryptoguthaben seien aber nicht von Kundenaccounts gewesen, sondern ausschließlich Börsenbesitz, betont Bithumb in der Mitteilung. Die Nutzerguthaben seien sicher in Offline-Wallets aufbewahrt. Bithumb machte keine Angaben zu einer Schadenssumme. Auch wer die mutmaßlichen Innentäter sind, blieb offen. Derzeit werde der Vorfall noch gemeinsam mit der koreanischen Polizei und Sicherheitsfirmen untersucht. Ebenso arbeite man mit anderen Börsen daran, die gestohlenen Coins wieder zurückzuerhalten. Für die Zukunft verspricht Bithumb, seine internen Prüfsysteme für Mitarbeiter zu verbessern.

Laut Bericht des Fachdienstes Coindesk wurden rund 3 Millionen Einheiten der Kryptowährung EOS aus der Hotwallet der Börse erbeutet, umgerechnet ungefähr 11,5 Millionen Euro. Angeblich habe Bithumb diese Wallet nicht mit Multisignatur-Verfahren geschützt. Weiterhin kursieren Berichte auf Twitter, dass auch 20 Millionen Ripple gestohlen worden sind (umgerechnet rund 5,5 Millionen Euro). Der oder die Täter sollen die Gelder an mehrere Adressen bei chinesischen Börsen wie Huobi und Hitbtc verteilt sowie den Wechseldienst Changenow.io gesendet haben.

Bithumb ist schon mehrfach Opfer von Hackern geworden: Im Juni 2018 konnten Unbekannte Kryptogeld im Wert von rund 27 Millionen Euro entwenden, ein Systemumbau hatte womöglich ein Einfallstor für die Angreifer geöffnet. Im Februar 2017 erbeuteten Hacker wiederum Bitcoin und Ethereum im damaligen Gegenwert von etwa 82 Millionen US-Dollar. Der südkoreanische Geheimdienst vermutete damals Nordkorea hinter dem Diebstahl. (axk)