Universität Siegen schränkt Internet-Nutzung ein

Die Universität Siegen hat die Internet-Nutzung für ihre Studenten stark eingeschränkt und alle Ports oberhalb 1024 gesperrt.

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Von
  • David Adamczewski

Die Universität Siegen hat die Internet-Nutzung für ihre Studenten stark eingeschränkt. Der Direktor des Hochschulrechenzentrums, Jochen W. Münch, hatte den Dekanen in einem Rundschreiben mitgeteilt, dass ab 1. Juli alle Ports oberhalb 1024 gesperrt werden. Münch begründet diesen Entschluss damit, dass die Studenten in den Wohnheimen den Internet-Zugang für eigene Zwecke wie das Downloaden von Musik und Filmen missbrauchen würden – heise online liegt eine Kopie des Rundschreibens vor. Besonders in den letzten Jahren wurde in Siegen massiv in die Anbindung vieler Studentenwohnheime per Glasfaser-Kabel an das Internet investiert.

Die Studierenden sollen nun vor allem dafür verantwortlich sein, dass die Universität an das Deutsche Forschungsnetz (DFN) 130.000 Mark nachzahlen muss. Ein anonymer Leser schildert gegenüber heise online die aktuelle Situation: Nach seiner Ansicht hat die Sperrung der Ports gravierende Folgen: "In Zukunft werden die Stundenten auch auf Streaming-Angebote oder Telelearning weitgehend verzichten müssen, da sie keinen Professor finden, der für sie eine Sondergenehmigung zur Freischaltung jedes benötigten Ports unterschreibt."

Lutz Glagau, Stellvertretender Administrator an der Universität Siegen, versteht die Aufregung nicht: "Wir sind doch kein kommerzieller Betrieb. Jedes Jahr zahlen wir an das DFN 500.000 Mark für die Leitungsmiete und ein vorgeschriebenes Datenvolumen-Kontingent. Und wenn sich einige Studenten über die Leitungen andauernd große Datenpakete downloaden, ist es klar, dass wir irgendwann die Notbremse ziehen müssen. Besonders nach Feiertagen fällt uns auf, dass die angeforderten Daten sprunghaft ansteigen, sobald die Studierenden in ihre Wohnheime zurückkehren."

Die Stellvertretende Pressereferendarin der Universität Siegen, Cordula Lindner, sieht das Rundschreiben viel mehr als eine Umfrage: "Das Ihnen vorliegende Schreiben muss unsere am 13. Juni gestartete Umfrage sein, in der wie die Dekane um Ratschläge gebeten haben. Wir wollen gemeinsam eine Lösung finden. Ein anderes Schreiben ist mir nicht bekannt." (daa)