Jetzt auch Amazon: Mit mehr als 3000 Satelliten Internet für fast alle Menschen

Nun hat auch Amazon angekündigt, mit einem Netzwerk aus Tausenden Satelliten Internet rund um die Welt bringen zu wollen. Teile Europas blieben aber außen vor.

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Amazon: Mit mehr als 3000 Satelliten Internet für fast alle Menschen

(Bild: NicoElNino/Shutterstock.com)

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Auch Amazon will mit Tausenden Satelliten in einem niedrigen Erdorbit weltweit schnelle Internetzugänge bereitstellen. Das hat der US-Konzern laut übereinstimmenden Medienberichten am Donnerstag bestätigt, nachdem Geekwire Details öffentlich gemacht hatte. Im Rahmen des "Projekt Kuiper" sollen demnach 3236 Satelliten in Entfernungen von 590 bis 630 Kilometern platziert werden und die Erdoberfläche zwischen 56 Grad nördlicher sowie südlicher Breite abdecken. Damit würden zwar 95 Prozent der Menschheit erreicht, Norwegen, Finnland, Alaska und ein Großteil von Schweden blieben aber beispielsweise außen vor.

Für das Projekt nötige Unterlagen hat Amazon Ars Technica zufolge die vergangenen Monate bei der zuständigen US-amerikanischen FCC (Federal Communications Commission) eingereicht. Der US-Onlinehändler hat "Projekt Kuiper" dem Bericht zufolge als langfristige Unternehmung bezeichnet, das sich an Dutzende Millionen Menschen richtet, die gegenwärtig keinen Zugang zu Breitbandinternet haben. Die sollen Hochgeschwindigkeits-Internet mit niedrigen Latenzen bekommen. Man arbeite dabei gerne mit anderen Unternehmen zusammen, die dieses Ziel teilen. Im November hatte Amazon schon eine Art globales Gateway zu den großen Datenmengen von Weltraumsatelliten vorgestellt.

Amazons Anträge bei der FCC sind ein sehr früher Schritt, SpaceX etwa hatte schon 2015 erste Tests beantragt, die dann im Februar vergangenen Jahres durchgeführt wurden. Das Raumfahrtunternehmen will inzwischen 12.000 Satelliten ins All schießen, um damit das gigantische Netzwerk Starlink aufzubauen – ebenfalls zur Internetversorgung bislang nicht erreichter Gebiete. Ähnliches plant außerdem das Unternehmen OneWeb und zielt auf fast eigene 1000 Satelliten.

Angesichts von gegenwärtig gerade einmal rund 2000 aktiven Satelliten und noch einmal 2600 inaktiven, bleibt deswegen neben den tatsächlichen Einzelheiten wie den Datenraten auch abzuwarten, was die Unternehmen gegen wie wachsende Problematik von Weltraumschrott unternehmen wollen. Dem Amazon-Chef Jeff Bezos gehört mit Blue Origin ein eigenes Raumfahrtunternehmen, das Raketen und Kapseln für kurze bemannte Weltraumtrips entwickelt. (mho)