Windows-7-Supportende: FDP rechnet mit "Chaos" in Berliner Behörden

Bis Ende November will die Berliner Verwaltung ihre Rechner auf Windows 10 umgestellt haben. Bislang laufen nur 2,6 Prozent der Behörden-PCs damit.

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Windows-7-Supportende: FDP rechnet mit "Chaos" in Berliner Behörden

(Bild: g0d4ather / Shutterstock.com)

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Die FDP rechnet mit "Chaos“ in Berliner Behörden wegen der nötigen Umstellung auf das Betriebssystem Windows 10. Es sei praktisch nicht mehr umsetzbar, alle knapp 78.000 Rechner bis zur selbstgesetzten Frist am 30. November dieses Jahres umzustellen, sagte der FDP-Politiker Bernd Schlömer dem Tagesspiegel. Hintergrund ist das Auslaufen des Supports für das ältere Betriebssystem Windows 7 zum Jahresanfang 2020.

Der Windows-Hersteller Microsoft hat konkret den 14. Januar 2020 zum Supportende für diese Betriebssystemversion erklärt. Allerdings können Unternehmenskunden mit Volumenlizenzen durchaus noch kostenpflichtige Updates bis Januar 2023 beziehen – zumindest für Windows 7 Professional und Windows 7 Enterprise. Genau das plant man wohl aber nicht in Berlin: "Es wird derzeit nicht davon ausgegangen, dass Aufwendungen für eine Support-Verlängerung entstehen, da alle Behörden im Land Berlin an einer fristgerechten Umsetzung bis zum 30.11.2019 arbeiten“, erklärte Berlins IT-Staatssekretärin Sabine Smentek laut dem Tagesspiegel-Bericht.

Problem dabei: In der Berliner Verwaltung auf Landes- und Bezirksebene sind nach Angaben der Innenverwaltung erst 2,6 Prozent der 77.731 Rechner auf Windows 10 umgestellt – konkret 2022. Das geht aus der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage Schlömers hervor. Über 75.000 Rechner müssten also noch ihr Update erhalten. Derzeit arbeite man "hart und fieberhaft" an der Umstellung, sagte ein Sprecher des Senats.

Ob das noch rechtzeitig gelingt, ist offen. Zumindest beim Umstieg von Windows XP auf Windows 7 haben die Berliner Behörden bereits keine allzu gute Figur gemacht. So liefen noch Ende 2014 rund 38 Prozent der Verwaltungsrechner mit XP – Supportende der Betriebssystemversion war aber schon der 8. April 2014. Entsprechend musste Berlin die Supportverlängerung von Microsoft nachkaufen. Laut Tagesspiegel laufen aktuell noch 26 Rechner der Senatsverwaltung mit XP – keiner davon sei noch an das Landesnetz angebunden. (Mit Material der dpa) / (axk)