Deutscher Computerspielpreis 2019: Trüberbrook als bestes Spiel ausgezeichnet

Trüberbrook wurde beim Deutschen Computerspielpreis als bestes deutsches Spiel geehrt. Das Adventure gewann außerdem den Preis für beste Inszenierung.

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Deutscher Computerspielpreis 2019: Trüberbrook als bestes Spiel ausgezeichnet

(Bild: btf)

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Trüberbrook ist nach Meinung der Jury des Deutschen Computerspielpreis das beste deutsche Videospiel des vergangenen Jahres. Das Point&Click-Adventure der Bildundtonfabrik gewann neben dem Hauptpreis beim Deutschen Computerspielpreis 2019 auch in der Kategorie "Beste Inszenierung" und fährt damit 150.000 Euro an Preisgeldern ein. In der Jury sitzen Vertreter aus Spielewirtschaft, Medien und Forschung.

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Für den Hauptpreis nominiert waren neben Trüberbrook auch das Adventure Unforeseen Incidents und das Mobilspiel Supertype. Unforeseen Incidents gewann stattdessen den Preis als bestes Jugendspiel. Als bestes Kinderspiel wurde das Detektivspiel Laika ausgezeichnet. Bei den Nachwuchspreisen konnten "Elizabeth", AnotherWhere, Sonority, A Juggler's Tale, Meander Book und Orbital Bullet überzeugen. Alle genannten Spiele erhalten Preisgelder von mindestens 15.000 Euro.

Als bestes Serious Game wurde Daedalics Adventure State of Mind gekürt. Der Titel spielt in einer düsteren Zukunft, in der Roboter Menschen verdrängen, während Überwachung allgegenwärtig ist. Zum besten Mobilspiel wurde see/saw gewählt, beim besten Game Design konnte sich der VR-Shooter Tower Tag durchsetzen. Als beste Innovation wurde das Schuhband Bcon ausgezeichnet – um den Fuß gespannt kann man damit zusätzliche Eingaben zum Steuern von Videospielen ausführen.

Dass Trüberbrook den Hauptpreis beim Deutschen Computerspielpreis 2019 gewonnen hat, kann auch als Warnsignal an die Branche betrachtet werden. Das Point&Click-Adventure wurde zwar für seine aufwendige Optik gelobt, von Fachmagazinen und Spielern allerdings nur lauwarm aufgenommen. Auf Metacritic liegt Trüberbrook bei mageren 68 Punkten, auf Steam empfehlen 68 Prozent der Nutzer das Spiel. Das sind beides mittelmäßige Werte. Kritisiert wurde oft die spielerische Einfallslosigkeit.

Trüberbrook angespielt (5 Bilder)

Trüberbrook steckt voller Anspielungen an Mythen, Literatur und Film.
(Bild: heise online)

Auch heise online war im Test zu Trüberbrook kritisch: "Trüberbrook sieht fantastisch aus und setzt durch seinen ungewöhnlichen Produktionsaufwand Maßstäbe bei der Entwicklung von Adventure-Spielen. Leider hält das eigentliche Spiel nicht mit dieser Detailverliebtheit Schritt: Rätseldichte und Spieldauer sind mau."

Auffällig: Neben Trüberbrook sind auch die beiden Gewinner State of Mind und Unforeseen Incidents Point&Click-Adventures. Andere Genres sind seltener vertreten. Außerdem standen praktisch keine Blockbuster-Produktionen zur Auswahl, die auch international für Aufsehen sorgten. Das wird deutlich, wenn, man sich die Gewinner der internationalen Kategorien des Deutschen Computerspielpreis anschaut: Dort konnten God of War, Super Smash Bros. Ultimate und Red Dead Redemption 2 die Preise gewinnen.

Annähernd ähnlich aufwendige Produktionen mit deutscher Beteiligung gab es nicht. Immerhin: Blue Byte veröffentlicht am 16. April mit Anno 1800 ein großes Aufbaustrategiespiel. Die Chancen für den Deutschen Computerspielpreis 2020 stehen gut. (dahe)