128-GByte-Grenze bei IDE-Platten fällt

Der Festplattenhersteller Maxtor hat angekündigt, die neue ATA-Spezifikation zu unterstützen, die IDE-Platten mit mehr als 128 GByte ermöglicht.

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Von
  • Dr. Harald Bögeholz

Der Festplattenhersteller Maxtor hat angekündigt, die im aktuellen Entwurf der ATA/ATAPI-6-Spezifikation beschriebene 48-Bit-Adressierungsart für IDE-Platten zu unterstützen. Damit lassen sich bis zu 248 Sektoren adressieren, was 128 PetaByte beziehungsweise 144 · 1015 Byte entspricht. Die bisherige Version der IDE-Schnittstelle kann mit ihrer 28-bittigen LBA-Adressierung nur 228 Sektoren, entsprechend 128 GByte oder etwa 137 Milliarden Byte ansprechen.

Die 128-GByte-Grenze kam für die Festplattenhersteller nicht überraschend: Schon seit fast zwei Jahren diskutiert das für die ATA/ATAPI-Spezifikation zuständige Standardisierungskomitee X3T13 über eine Erweiterung der 28-Bit-Adressierung. Unter mehreren Alternativen konnte sich mittlerweile der im Januar 2000 von Maxtor eingereichte Vorschlag einer 48-Bit-Erweiterung durchsetzen und wurde in diesem Jahr in den Entwurf von ATA/ATAPI-6 aufgenommen.

Die neue Adressierungsart erfordert keine Änderung an der Hardware, sondern lediglich neue Treiber beziehungsweise ein neues BIOS. Auch Uralt-Systeme sollten also mit geeigneter Software fit für große IDE-Platten sein. Nach Angaben von Maxtor will auch Microsoft die neue Spezifikation unterstützen. Auch Compaq und VIA Technologies sollen mit von der Partie sein.

Wie aktuelle Festplattenmodelle zeigen, ist man technisch bereits jetzt in der Lage, 40 GByte auf einer einzigen Magnetscheibe zu speichern. Maxtor nutzt dies jedoch bisher nur, um mit der D540X ein Modell mit zwei Scheiben und 80 GByte sowie ein Drei-Scheiben-Laufwerk mit 100 GByte anzubieten. Nach Insiderinformationen will Maxtor noch im dritten Quartal dieses Jahres eine IDE-Platte mit 160 GByte auf den Markt bringen. Würde IBM ihr 5-Scheiben-Design mit dieser Datendichte kombinieren, käme sogar eine 200-GByte-Platte heraus. Doch bisher hat IBM nicht allzu schnell vor, die 128-GByte-Grenze zu überschreiten, jedenfalls nicht mehr in diesem Jahr. Für das vierte Quartal ist lediglich ein 120-GByte-Modell mit drei Scheiben geplant. (bo)