TelDaFax bleibt abgeschaltet

Der strauchelnde Call-by-Call-Anbieter TelDaFax kann vorerst nicht darauf hoffen, dass die Telekom die Leitungen für die Firma wieder freischaltet.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der strauchelnde Call-by-Call-Anbieter TelDaFax kann vorerst nicht darauf hoffen, dass die Telekom die Leitungen für die Firma wieder freischaltet. Wie TelDaFax am heutigen Mittwochmorgen in einer Börsenpflichtmeldung mitteilte, lehne die Telekom "auch nach weiteren zähen Verhandlungen" mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter Bernd Reuss die Wiederanschaltung von TelDaFax ab. Reuss beabsichtigt nun, Unternehmensteile und Tochtergesellschaften von TelDaFax zu verkaufen. Bereits am gestrigen Dienstag hatte der Telefon-Dienstleister Drillisch angekündigt, man prüfe eine Rückabwicklung des Netztel-Verkaufs an TelDaFax.

Die TelDaFax-Aktien sollen an der Börse in Frankfurt heute wieder zum Handel zugelassen werden; zu Beginn des Börsentags brach der Kurs um über 28 Prozent auf 0,50 Euro ein. Gestern war der Handel auf Wunsch von TelDaFax ausgesetzt worden, da eine wichtige Pflichtmeldung bevorstehe. Ihre Veröffentlichung wurde zwar für den Dienstag angekündigt; offensichtlich aber hoffte TelDaFax noch am gestrigen Abend, dass die Verhandlungen mit der Telekom doch erfolgreich sein könnten.

Die Telekom klemmte TelDaFax am vergangenen Donnerstag vom Netz ab, da das Unternehmen Rechnungen für die Leitungsmiete in Höhe von 90 Millionen Mark nicht bezahlt hatte. Kurz zuvor hatte die Firma Antrag auf Einleitung eines Insolvenzverfahrens gestellt. World Access, der neue Mehrheitsaktionär von TelDaFax, der selbst einen Antrag auf Zwangskonkurs abwehren musste, hatte zwar eine Finanzierungszusage für TelDaFax gegeben, dies reichte der Telekom aber bislang offensichtlich nicht aus. (jk)