MP3.com-Konkurrent Musicbank stellt Betrieb ein

Der Musikdienst Musicbank, der einen vergleichbaren Service wie my.mp3.com anbietet, hat am Dienstag den Betrieb eingestellt.

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  • Dorothee Wiegand

Der Musikdienst Musicbank hat am gestrigen Dienstag den Betrieb eingestellt. Am Abend noch war dies auch auf der Internetseite des Unternehmens zu lesen; inzwischen ist unter der bisherigen Adresse keine Site mehr erreichbar.

Musicbank war im November 1999 gegründet worden. Man machte zunächst durch Kooperationen mit großen Plattenlabels von sich reden, darunter BMG Entertainment, Universal Music Group, Sony Music Entertainment und EMI Recorded Music. Die Website des Musikdienstes wurde fünf Monate lang getestet. Mit Hilfe einer von Musicbank selbst entwickelten Software konnte der Besucher in seinem Besitz befindliche CDs registrieren lassen. Die Titel der so angemeldeten CD standen dem Anwender anschließend online zur Verfügung. Einen ähnlichen Dienst bietet MP3.com mit my.mp3.com an.

Die bereitgestellte Software lief allerdings nur unter Windows; der Service war nur von den USA aus abrufbar. Programmversionen fĂĽr Linux und Mac OS waren im vergangenen Jahr noch angekĂĽndigt worden, erschienen sind sie aber nie. Auch zu der vorgesehenen Ausweitung des Service nach Europa kam es nicht. In den USA war die Nutzung der Musicbank-Site bis zum Schluss kostenfrei.

Im März wurde deutlich, dass das Unternehmen Schwierigkeiten hatte. Der Geschäftsführer Michael Downing trat zurück und 19 der 61 Stellen wurden gestrichen. Downings Posten konnte nicht neu besetzt werden. Die jetzt bekannt gegebene Schließung bedeutet auch für die verbliebenen Mitarbeiter das Aus. Generell ist die Situation der Internet-Musikdienste schwierig. Myplay beispielsweise verlagerte daher seine Aktivitäten mehr auf die Software-Erstellung, während MP3.com wegen Copyright-Klagen mehrere Millionen US-Dollar zahlen muss. (dwi)