Mars-Sonde Insight zeichnet wohl erstmals ein Marsbeben auf

Mit einem Instrument aus Frankreich ist es der NASA offenbar gelungen, erstmals ein Marsbeben zu registrieren. Das Signal war aber sehr schwach.

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Mars-Sonde Insight zeichnet wohl erstmals ein Marsbeben auf

Das vor äußeren Einflüssen geschützte Seismometer von Insight

(Bild: NASA/JPL-Caltech)

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Die NASA-Sonde Insight hat mit ihrem Seismometer SEIS offenbar erstmals ein Marsbeben aufgezeichnet. So deuten die Forscher jedenfalls ein schwaches seismisches Signal, das von dem Seismic Experiment for Interior Structure am 6. April registriert wurde, dem 128. Tag der Sonde auf dem Roten Planeten. Es habe den Anschein, dass das Signal das erste ist, das im Inneren des Planeten seinen Ursprung habe und nicht etwa Wind oder Bewegungen von Insight. Noch würden die Daten aber weiter geprüft.

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Insight war am 26. November auf dem Mars gelandet und steht seitdem in der Ebene Elysium Planitia nördlich des Äquators. Dort soll Insight die innere Struktur des Roten Planeten ergründen, mit extra dazu mitgeführten Instrumenten. Eines davon ist SEIS, das nach ausgiebigen Vorbereitungen Ende Dezember auf den Marsboden gesetzt wurde. Weitestgehend vor äußeren Einflüssen geschützt horcht das Seismometer quasi in den Mars hinein, um Erschütterungen zu registrieren.

Mit den Daten von Anfang April beginne nun offiziell die Marsianische Seismologie, freut sich Bruce Banerdt vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA. Das Ereignis sei zwar zu klein gewesen, um aussagekräftige Daten über das Innere des Roten Planeten zu ermitteln. Es passe aber zu den Beben, die von Apollo-Astronauten im Mond registriert worden waren. Drei weitere Signale seien zu schwach gewesen, um sie zu klassifizieren, erklären die Forscher noch.

Insight: Die Platzierung des Seismometers (7 Bilder)

(Bild: NASA/JPL-Caltech)

Das Instrument SEIS selbst wurde von der französischen Weltraumagentur CNES (Centre National d’Études Spatiales) entwickelt. Auch dort freut man sich über diesen vielversprechenden Beginn der Forschung mit dem Seismometer. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt arbeitet derweil weiter daran, herauszufinden, auf was für Widerstände das eigene Bohrinstrument HP³ unter der Oberfläche gestoßen ist. Eigentlich sollte es drei bis fünf Meter in den Boden gehämmert werden und dort die Wärme messen, die aus dem Inneren des Planeten stammt. Noch immer kommt es aber nicht weiter voran.

InSight: Bilder vom Mars (7 Bilder)

Eines der Solarpaneele
(Bild: NASA/JPL-Caltech)

(mho)