PayPal: Riesengewinn durch E-Commerce-Wachstum

Eigentlich sollten sich PayPal-Anleger über den Gewinn von 667 Millionen US-Dollar freuen, stattdessen reagierten sie zunächst verschnupft.

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PayPal-Schild

(Bild: @francois CC-BY 2.0)

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Der Online-Bezahldienst PayPal hat seinen Umsatz und Gewinn im ersten Quartal wegen des Booms im E-Commerce stark gesteigert. Wie PayPal am Mittwoch im kalifornischen San José bekannt gab, erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 4,1 Milliarden US-Dollar, umgerechnet knapp 3,7 Milliarden Euro, eine Steigerung um zwölf Prozent. Beim Gewinn legte das Unternehmen im Jahresvergleich um 31 Prozent auf 667 Millionen Dollar zu.

Die Anleger zeigten sich trotz des üppigen Gewinnsprungs wenig begeistert. Sie hatten mit einem höheren Wachstum beim Gewinn gerechnet. Die Aktie gab nachbörslich zunächst etwas nach. Mittlerweile ist die Enttäuschung aber wieder gewichen: Der Wert eines Anteilsscheins kletterte auf nunmehr 96,50 Euro. Im Jahresvergleich entspricht das einem Kursgewinn von knapp 28,7 Prozent. Von der Einhundert-Euro-Marke ist die Aktie aber noch ein Stück entfernt.

PayPal hat mittlerweile 277 Millionen Benutzer-Accounts, 22 Millionen davon seien Händler-Accounts und über 40 Millionen dem mobilen Bezahldienst Venmo zuzurechnen. Dem Geschäftsbericht nach hat PayPal im Jahresvergleich 9,3 Millionen aktive Accounts dazugewonnen, eine Steigerung um 15 Prozent.

Die Anzahl der Transaktionen stieg um 28 Prozent auf nunmehr 2,8 Milliarden. Das gesamte Zahlungsvolumen legte aufgrund der wachsenden E-Commerce-Nutzung um 22 Prozent auf 161 Milliarden Dollar zu. Auf die aktiven Accounts umgelegt, hat ein einzelner Nutzer rund 38 Transaktionen über PayPal-Bezahldienste durchgeführt, was einer Steigerung von 9 Prozent entspricht.

PayPal hat in ihrer Bilanz erstmals die Werte für den mobilen Bezahldienst Venmo ausgewiesen, den PayPal für 26 Millionen Dollar gekauft hatte. Der Service zur Geldüberweisung zwischen Venmo-Nutzern steht derzeit ausschließlich in den USA zur Verfügung. Wie PayPal mitteilte, sollen über 40 Millionen Nutzer einen Venmo-Account aktiv nutzen. Darüber sei ein Zahlungsvolumen von 21 Milliarden Dollar abgewickelt worden, im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um 73 Prozent. PayPal strebt für das laufende Geschäftsjahr über Venmo ein Zahlungsvolumen von insgesamt 100 Milliarden Dollar an.

Venmo erzielt seine Umsätze hauptsächlich durch Partnerschaften mit Unternehmen wie dem Fahrdienstleister Uber, der Schnellrestaurant-Kette Chipotle und dem Essenringdienst GrubHub. Venmo ist durch seine laxen Privatsphäre-Einstellungen aufgefallen. So waren die Transaktionshistorien einzelner Nutzer standardmäßig öffentlich einsehbar, wie eine Sicherheitsforscherin 2018 aufgezeigt hatte. (olb)