Kündigungswelle bei Cell Network Germany
Cell Network Germany, spezialisiert auf eBusiness-Lösungen, steckt offenbar in Zahlungsschwierigkeiten.
Das schwedische Unternehmen Cell Network steckt offenbar in Zahlungsschwierigkeiten. Die deutsche Niederlassung habe 60 der 110 Mitarbeiter entlassen, berichteten Mitarbeiter gegenüber heise online: "Wir wurden gestern bis kurz vor 10 Uhr am Betreten der Firma gehindert. Anschließend versammelten sich fast alle Mitarbeiter in einem großen Raum, aus dem zuerst die Praktikanten rausgeschickt wurden. Zuletzt blieben ungefähr 50 Personen, denen der Geschäftsführer mitteilte, sie seien mit sofortiger Wirkung von der Arbeit freigestellt."
Des Weiteren sollen auch Stellen bei Cell Network in Schweden, Frankreich und Italien wegrationalisiert worden sein. Dies sei eine mögliche Reaktion auf die ausstehenden Lohnzahlungen aus Stockholm, sagte einer der Mitarbeiter. "Es ist sogar weiterhin nicht klar, ob wir im Nachhinein unser Juni-Gehalt erhalten werden."
Dirk Buddensiek, Geschäftsführer von Cell Network Germany, bestätigte die Kündigungen. "Es ist furchtbar, mehr als die Hälfte der eigenen Mitarbeiter plötzlich entlassen zu müssen", sagte er. "Dieser Schritt war jedoch notwendig, um der allgemeinen schwierigen Geschäftslage begegnen zu können." Über den Fortgang der Geschäfte äußerte sich Buddensiek optimistisch: "Wir haben mit vielen Kunden Service-Verträge laufen, die uns die Auftragslage für die Zukunft sichern."
Im August 2000 hatten die Schweden 51 Prozent am deutschen Unternehmen Aperto erworben. Ziel der Expansionspolitik war es, europaweit zu einem der größten Internet-Dienstleister zu wachsen. Noch vor einem Jahr kündigte das Management an, Cell Network Germany bald an den Neuen Markt in Frankfurt bringen zu wollen. (daa)