LG verharrt beim Smartphone-Geschäft in der Verlustzone
Die Handysparte von LG macht Verlust – nun schon acht Quartale in Folge. LG erwartet eine weitere Verschärfung des Preiswettbewerbs.
(Bild: heise online)
Der südkoreanische Elektronikhersteller LG leidet weiter unter seinem schwachen Smartphone-Geschäft. Das Unternehmen verzeichnet für das erste Quartal des Geschäftsjahres einen Gewinnrückgang um gut 20 Prozent auf 578 Milliarden Won (442 Millionen Euro). Maßgeblichen Anteil daran hat die Smartphone-Sparte, die im achten Quartal in Folge roten Zahlen schreibt. Gut läuft dagegen das Geschäft mit Haushaltsgeräten und Klimatechnik.
Sorgenkind Smartphone-Sparte
Die Smartphone-Sparte fuhr im ersten Quartal 2019 den Angaben zufolge einen operativen Verlust von 203,5 Milliarden Won (155,7 Millionen Euro) ein. Trotz der Einführung des neuen Smartphone-Flaggschiffs G8 ThinQ blieb das Geschäft hinter den Erwartungen zurück. LG nannte eine schleppende globale Nachfrage nach Smartphones und die Expansionsstrategie chinesischer Wettbewerber als Grund für die anhaltende Schwäche.
Auch für das zweite Quartal erwartet das Unternehmen kein Ende der Nachfrage-Stagnation. "Auch der Preiswettbewerb wird wahrscheinlich intensiver." Die Südkoreaner wollten ursprünglich noch vor Ende April ein neues Smartphone für die nächste Mobilfunkgeneration 5G herausbringen, doch der Start verzögerte sich. LG wolle das 5G-Gerät aber noch im laufenden Quartal in den Handel bringen, berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap.
Verlagerung nach Vietnam
Der Konzern will seine anhaltende Smartphone-Misere nun mit Kostensenkungen in den Griff bekommen. Bereits im vergangenen Jahr hatte sich LG aus dem atemlosen Flaggschiff-Rennen zurückgezogen. Nun gibt LG die Handy-Fertigung in Südkorea auf und verlegt sie nach Vietnam, wo das Unternehmen unter anderem bereits Smartphones produziert. Im südkoreanischen Pyeongtaek hat LG bisher etwa 10 bis 20 Prozent seiner Smartphones hergestellt, zumeist die Oberklassegeräte. Andere Fertigungsstätten unterhält LG in Brasilien, China und Indien.
Gut hingegen laufen die Geschäfte mit Haushaltsgeräten und Klimatechnik. Für die Sparte steht im ersten Quartal ein operativer Rekordgewinn von 728 Milliarden Won (556 Millionen Euro) zu Buche. Die Sparte mit klassischer Unterhaltungselektronik trug mit einem operativen Gewinn in Höhe von 347 Milliarden Won (265 Millionen Euro) zum Gesamtergebnis bei. Den leichten Gewinnrückgang von 3 Prozent erklärt das Unternehmen mit saisonalen Schwankungen und fehlenden globalen Sportveranstaltungen. LG verspricht sich von den neuen Premium-TV-Geräten eine Belebung im zweiten Quartal. (dahe)