Gewässerdatenbank für Android-User zugänglich

Pünktlich zum Start der Wasserwandersaison macht der Deutsche Kanuverband seine Gewässerdatenbank für Android-Nutzer zugänglich.

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Gewässerdatenbank für Android-User zugänglich
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Von
  • Tim Gerber

Seit einigen Tagen ist die lange angekündigte Canua-App des Deutschen Kanuverbands (DKV) kostenlos in Googles Store für Android-Geräte erhältlich. Die App bietet unter anderem eine anschauliche Kartendarstellung aller relevanten Punkte tausender deutscher Kanu-Reviere und bietet damit auch für Gelegenheitspaddler eine nahezu unverzichtbare Hilfe. Denn wer Flüsse, Seen und Küstengewässer im Boot erkunden will, ist auf fundierte Informationen zum jeweiligen Revier von Übernachtungsmöglichkeiten, günstigen Ein- und Ausstiegsstellen bis hin zu Befahrungsregeln und eventuell im Wasser lauernden Gefahren angewiesen.

Diese Informationen sammelt der Deutsche Kanuverband seit Jahrzehnten nahezu flächendeckend über alle deutschen Gewässer vom Kleinfluss bis zu den Küsten von Nord- und Ostsee. Schon seit einigen Jahren stehen die reinen Textinformationen einschließlich der Koordinaten für jedermann kostenlos im elektronischen Fahrtenbuch zur Verfügung (siehe c't 16/2018 Seite 144).

Nur in der Mobilgeräte-App sind die Gewässerpunkte aus der DKV-Datenbank überichtlich in Kartendarstellung zu sehen.

Eine Kartendarstellung der zigtausend verzeichneten Punkte entlang der Gewässer ist jedoch bislang nur in einer App für Mobilgeräte möglich, die der Kanuverband in Zusammenarbeit mit der Firma TouchingCode zunächst für iOS-Geräte entwickelt hat. Die Entwicklung einer Android-Version scheiterte lange Zeit an Restriktionen seitens Google, wie Insider berichten. So sei es nicht möglich gewesen, die in die App integrierte GPS-Aufzeichnung energiesparend zu programmieren, ohne zugleich Google Zugriff auf die Nutzerdaten zu gewähren. Der DKV hatte deshalb zunächst auf diese Funktion verzichtet. Sie sollte auf Android-Geräten nur mit zusätzlicher Stromversorgung etwa mithilfe eines Powerpacks genutzt werden.

Der Android-Version fehlen auch andere Funktionen, die es in der Version für Apple-Geräte gibt, etwa die Möglichkeit, Touren zu planen, indem vorgesehene Ein- und Ausstiegspunkte in der App gespeichert werden. Somit ist es mit der Android-App bislang auch nicht möglich, die jeweilige Entfernung zwischen zwei Gewässerpunkten zu berechnen. Dazu bleibt dem Wasserwanderer nur die Möglichkeit, sie anhand der angegebenen Flusskilometrierung selbst zu errechnen oder mithilfe des im Browser laufenden elektronischen Fahrtenbuches zu ermitteln.

Die schleppende Entwicklung der App hat ihre Ursache wohl auch darin, dass dem Dachverband der Kanusportverbände die Refinanzierung des Projekts offenbar ausgesprochen schwerfällt. Die möglichen In-App-Käufe von einzelnen Tourvorschlägen bringen kaum etwas ein. Für moderne Möglichkeiten der Crowd-Finanzierung scheinen die verantwortlichen Sportfunktionäre bislang zu unflexibel. (tig)