Red Hat Virtualization 4.3 mit besserer IBM-Unterstützung

RHV 4.3 richtet sich auf eine Zukunft mit IBMs Power-Systemen ein. Außerdem bietet die neue Version viele SDN-Funktionen und eine bessere Ansible-Integration.

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Red Hat Virtualization 4.3 mit besserer IBM-Unterstützung

Das neue Red-Hat-Logo

(Bild: Red Hat)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Fabian A. Scherschel

Linux-Schwergewicht Red Hat hat auf dem Open Infrastructure Summit in Denver die nächste Version seiner Virtualisierungsplattform RHV (Red Hat Virtualization) vorgestellt. RHV 4.3 können Kunden bereits als Beta ausprobieren und soll noch in diesem Mai offiziell das Licht der Welt erblicken. Neuheiten umfassen vor allem erweiterte Funktionen im Bereich Software-defined Networking (SDN) und ein besseres automatisiertes Deployment mittels Red Hat Ansible. RHV 4.3 verbessert außerdem die Unterstützung für IBMs Power-Architektur – was angesichts der angekündigten Übernahme von Red Hat durch IBM wohl kein Zufall ist. RHV kann nun auf Power8- und Power9-Systemen eingesetzt werden, was vor allem im Rechenzentrum relevant ist.

Red Hat Virtualization basiert auf der KVM-Technik des Linux Kernels und ist eng mit Red Hat Enterprise Linux (RHEL), der Mehrzweck-Linux-Distribution des Konzerns, verknüpft. Red Hat zielt mit der neuen Version vor allem auf Cloud- und Serverless-Entwickler, die RHV mit OpenStack und dem SDN-Angebot Open vSwitch kombinieren, um ihren Kunden flexibel virtualisierte Systeme zur Verfügung zu stellen. RHV 4.3 unterstützt OpenStack 12, 13 und 14; Red Hat hat sie für den gemeinsamen Einsatz zertifiziert.

Neue Ansible-Funktionen helfen Administratoren dabei, mit RHV betriebene Systeme, Cluster und ganze Rechenzentren aufzusetzen und zu verwalten. RHEL 8, welches sich gerade in der Beta-Phase befindet und ebenfalls noch diesen oder nächsten Monat zu erwarten ist, wird von RHV 4.3 ebenfalls voll unterstützt.

Neben viel neuer Software hat Red Hat auch ein neues Logo vorgestellt. Entgegen vielen Scherzen aus der Linux-Community ist die neue Grafik zwar nicht IBM-Blau, der alte Shadowman muss allerdings einem neuen, stilisierten roten Fedora weichen. Red Hat ist der Meinung, dass der "bedrohliche" Shadowman des alten Logos nicht mehr zeitgemäß sei. Das vorherige Firmenemblem führte das Unternehmen 1997 ein und erreichte in der Linux-Gemeinde Kultstatus. Entsprechend trauern viele Nutzer dem Shadowman nun öffentlich auf Twitter und anderen sozialen Netzen nach.

Manche sehen das neue Logo im Zusammenhang mit dem IBM-Deal als Symbol für eine neue Ära bei Red Hat, die mehr durch Firmenpolitik und weniger durch bodenständige Community-Arbeit bestimmt wird. Immerhin haben sich laut Business Insider bereits sechs Red-Hat-Mitarbeiter das neue Logo tätowieren lassen. Das Wirtschaftsmagazin meldet außerdem, dass beim Design des Shadowman involvierte und mit ihm tätowierte Mitarbeiter auch an der Erstellung des neuen Logos beteiligt waren – intern wurden sie als "Tattoo Team" geführt. Einige von ihnen wollen sich wohl auch das neue Logo permanent unter die Haut stechen lassen. (fab)