IG Metall und Philips einigen sich über Chip-Firma
Der Konflikt bei der deutschen Philips-Gruppe um den Tarifvertrag für eine neugegründete Tochtergesellschaft ist beigelegt.
Der Konflikt bei der deutschen Philips-Gruppe um die Branchenzugehörigkeit und den Tarifvertrag bei einer neugegründeten Tochtergesellschaft ist beigelegt. Philips und die IG Metall einigten sich auf einen Haustarif bei der Philips Semiconductors GmbH. Damit sei eine größere Flexibilität in der Gestaltung der Arbeitszeiten und Entlohnung in den Halbleiter-Produktionsbetrieben in Hamburg und Böblingen möglich. Der Wechsel von den Metalltarifen zu den Chemietarifen sei zunächst zurückgestellt worden.
Zu Auseinandersetzungen zwischen der Gewerkschaft und dem Philips-Konzern war es gekommen, weil es sich bei der Produktion in dem neu gegründeten Unternehmen nach Ansicht der Unternehmensleitung weniger um Metallverarbeitung denn um chemische Verfahren handelt. Die Firma hatte deshalb den wesentlich flexibleren Chemietarif angestrebt. Dadurch wären die Einstiegsgehälter abgesenkt und wesentlich längere Wochenarbeitszeiten eingeführt worden. Die Arbeitnehmer hatten mit Streik gedroht, um ihre alten Metall-Tarifverträge sowie Schichtmodelle zu behalten.
Mit der Einigung auf den Haustarifvertrag konnte ein Arbeitskampf vermieden werden. Die Regelung sieht jetzt im Angestelltenbereich eine verlängerte Wochenarbeitszeit bis maximal 40 Stunden, im Schichtbereich in Hochlaufphasen bis 37,5 Stunden vor. Die Mehrarbeitszeiten im Schichtbereich sollen auf einem Arbeitszeitkonto erfasst und innerhalb von drei Jahren ausgeglichen werden. Die neue Gesellschaft unter dem Philips-Dach beschäftigt an beiden Standorten rund 3.000 Arbeitnehmer und ist der zweitgrößte Hersteller von Halbleitern in Deutschland. (dpa) / (jk)