Vodafone: Staat soll selbst Rohre für Datenkabel verlegen

Vodafones Deutschlandchef sähe es gerne, wenn der Staat Leerrohre für den Breitband-Ausbau legte. Die Versorgung wäre weniger kostspielig für die Unternehmen.

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Kabelverlegung

Kabel für den Anschluß von Breitband-Internetverbindungen auf einer Baustelle in Schleswig-Holstein.

(Bild: dpa, Carsten Rehder)

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Der Telekommunikationskonzern Vodafone fordert mehr Engagement des Staates für den Ausbau der Breitband-Kabelnetze in Deutschland. "Die letzte Meile zum Haus ist eine große Herausforderung. Es ist enorm teuer, die Straße in Eigenregie aufzureißen", sagte der Deutschlandchef des Unternehmens, Hannes Ametsreiter, der Zeitung Welt am Sonntag.

Besser wäre es, es zu machen wie in Spanien und Portugal: "Der Staat legt Leerrohre, so wie er Autobahnen baut – also staatliche Investition in Infrastruktur. Jeder Anbieter dürfte dann seine Kabel durch diese Rohre ziehen." Das sei effizienter und "würde den Wettbewerb anheizen", begründete Ametsreiter seinen Vorschlag, den er schon einmal vorgebracht hatte. Darauf habe aber niemand aus der Politik reagiert.

Bei der nach wie vor teilweise unzulänglichen Mobilfunkabdeckung in Deutschland gibt es bereits seit einiger Zeit Diskussionen über eine staatliche Infrastrukturgesellschaft, die Funkmasten in unterversorgten Gegenden errichten und den Mobilfunkbetreibern zur Nutzung bereitstellen könnte. Angeregt hatten das CSU-Bundestagsabgeordnete Ende 2018. Dort, wo die privaten Mobilfunkunternehmen mit dem Aufstellen von Funkmasten nicht vorankämen oder der Ausbau der Infrastruktur nicht wirtschaftlich zu machen sei, solle eine staatliche Gesellschaft einspringen.

Die Idee wurde bald darauf von der schwarz-roten Regierungskoalition aufgegriffen, die mit einer "kraftvollen Ausbauoffensive" durch eine staatliche Infrastrukturgesellschaft endlich die gewünschte flächendeckende Mobilfunkabdeckung in Deutschland erreichen will.

Mehr Infos

Vodafone hat die Volldigitalisierung seines Kabel-Glasfasernetzes abgeschlossen. Letzte Station war Stendal.

(mit Material der dpa) (tiw)