iPhone 7: Sammelklage will Apple-Abhilfe für Audioausfälle erzwingen

Seit langem gibt es Berichte über Störungen bei Lautsprecher und Mikrofon des iPhone 7. Per Sammelklage wollen US-Kunden nun einen Rückruf erwirken.

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iPhone 7

Apple verkauft das 2016 eingeführte iPhone 7 weiterhin.

(Bild: dpa, Peter Kneffel)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Wegen Audioausfällen haben drei iPhone-7-Besitzer in den USA eine Sammelklage gegen Apple angestrengt. Das Gehäuse der Modellreihe sei nicht stabil genug konstruiert, um den integrierten Audiochip ausreichend zu schützen, so dass dieser im Laufe der Zeit unter Umständen beschädigt werde, lautet der Vorwurf der Kläger – dies führe zu Störungen oder einem Komplettausfall von Mikrofon und Lautsprecher.

In diesem Fall seien etwa Kernfunktionen des iPhones wie Telefonie, Sprachaufzeichnungen oder die Steuerung über das Sprachassistenzsystem Siri beeinträchtigt, heißt es weiter in Anfang Mai beim United States District Court For The Northern District Of Illinois eingereichten Klage (1:19-cv-03026), die AppleInsider veröffentlicht hat.

Laut der Sammelklage kann es zu einem Defekt des Audiochips im iPhone 7 kommen.

(Bild: Klageschrift)

Apple wisse um diese Ausfälle des integrierten Schaltkreises ("Audio IC Defect"), schreiben die Kläger unter Verweis auf interne Support-Dokumente.

Apple habe derartige Probleme beim iPhone 7 vorübergehend auch außerhalb der einjährigen Garantiezeit noch kostenfrei behoben – verweigere inzwischen eine derartige Gratis-Reparatur aber. Nutzer müssten stattdessen den gängigen Preis für Service-Leistungen außerhalb der Garantiezeit entrichten, dieser liegt beim iPhone 7 bei rund 340 Euro, für das iPhone 7 Plus veranschlagt der Hersteller rund 370 Euro.

Besonders häufig klagen Nutzer über Mikrofonaussetzer bei Telefonaten – schon seit der Einführung des iPhone 7 im Jahr 2016. Der Gesprächspartner hört in diesem Fall den Anrufer nicht, das Lautsprecher-Icon im Anruf-Bildschirm wird grau dargestellt – mitunter hilft hier ein Neustart, zumindest temporär.

Nach Angabe unabhängiger Reparaturbetriebe verliert der iPhone-Audiochip aufgrund von losen Löt- oder Verbindungsstellen den Anschluss zur Hauptplatine. Den Die Verbindung lasse sich mit einem kurzen, unter dem Chip verlöteten Drahtstück stabilisieren, hieß es im vergangenen Jahr. Apple erklärte damals lediglich, es gebe eine "sehr kleine Anzahl" an Berichten über Mikrofonproblemen beim iPhone 7. Das Problem wird auch unter der Bezeichnung "Loop Disease" geführt, weil das Smartphone bei einem defekten Audiochip in einer Boot-Schleife hängenbleiben jkann.

Die Kläger fordern nun Schadensersatz sowie einen Rückruf der iPhone-Modellreihe, die Apple weiterhin als Neugeräte im Programm führt. Zudem fordert die Sammelklage ein kostenloses Austausch- und Reparaturprogramm für betroffene Kunden.

(lbe)