RStudio Server 1.2 führt einen separaten Launcher ein

Neben dem Launcher zum Verwalten von Sessions unter anderem über Kubernetes gibt es ein neues Lizenzmodell und eine Team-Variante von RStudio.

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RStudio Server 1.2 führt einen separaten Launcher ein
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Von
  • Rainald Menge-Sonnentag
Inhaltsverzeichnis

Die Macher von RStudio haben RStudio Server Pro 1.2 veröffentlicht. Bei den technischen Neuerungen ist vor allem der Launcher relevant, der die Verwaltung der Sessions über externe Module ermöglicht. Daneben haben die Macher zusätzlich das Lizenzmodell geändert: Der Preis RStudio Server Pro Standard beziehungsweise Enterprise richtet sich nach der Zahl der Nutzer. Schließlich gibt es mit RStudio Team ein Bundle, das zusätzliche Pakete neben dem Server enthält.

Der Launcher ermöglicht das Einbinden externer Cluster-Manager zum Verwalten der R-Sessions und Hintergrundjobs. Somit müssen Entwickler nicht mehr manuell passende Load Balancer einrichten. RStudio Server Pro 1.2 hat ein Plug-in für Kubernetes an Bord, der das Verteilen der Sessions in Docker-Container steuert.

In der ersten Variante bringt der Launcher eine Anbindung an Kubernetes mit.

(Bild: RStudio)

Die Launcher-Schnittstelle ist jedoch generisch gehalten, sodass Entwickler andere Orchestrierungstools beziehungsweise Cluster-Managementwerkzeuge anbinden können. Unter anderem ist ein Plug-in für SLURM (Simple Linux Utility for Resource Management) bereits in Arbeit.

Möge D3 mit euch sein!

(Bild: RStudio)

Zu den weiteren technischen Neuerungen gehört eine erweiterte SQL-Integration, die unter anderem Autovervollständigung für Abfragen und eine Preview-Funktion bietet. Das neue Feature mit der Star-Wars-affinen Bezeichnung R2D3 bringt für die Visualisierung der Daten eine Anbindung an die JavaScript-Library D3.js, deren Name für Data-Driven Documents steht.

Schließlich bringt RStudio 1.2 ein überarbeitetes Reticulate-Paket zum Einbinden von Python-Code mit. Entwickler können nun Python-Blöcke direkt in R Notebooks integrieren und mit Matplotlib erstellte Plots anzeigen. Außerdem finden sie Autovervollständigung und integrierte Hilfe für Python.

Neben dem RStudio Server Pro, der für Bestandskunden nach wie vor 10.000 US-Dollar jährlich kostet, aber nicht für Neukunden angeboten wird, gibt es nun zwei neue Pakete. RStudio Server Pro Standard kostet jährlich 5.000 US-Dollar für fünf Nutzer plus 1.000 Dollar für jeden weiteren, wobei sich Nutzer nicht auf die parallele Verwendung, sondern namentlich registrierte Anwender bezieht.

Außerdem gilt die Lizenz nur für einen Server. RStudio Server Pro Enterprise kostet pro Jahr 12.000 US-Dollar für 10 Nutzer und 1.200 US-Dollar für jeden weiteren. Teams können die Software auf beliebig viele Server verteilen. Der Launcher ist nur in den neuen Varianten Standard und Enterprise enthalten.

Mit RStudio Team kommt zudem ein neues Produkt, das ebenfalls als Standard- und Enterprise-Variante verfügbar ist, und das neben RStudio Pro zusätzlich RStudio Connect und RStudio Package Manager enthält. Die Standard-Variante startet bei jährlich 22.000 US-Dollar und die Enterprise-Version bei 58.000 US-Dollar.

R entstand in den 90er-Jahren und hatte von Anbeginn eine Ausrichtung auf statistische Berechnungen und Darstellung. Die aktuelle Version 3.6 ist Anfang Mai erschienen. Die Funktionen konzentrieren sich auf die Organisation der Daten und deren optische Aufbereitung. Das ist der Hauptgrund dafür, dass sie bei Statistikern einen guten Ruf hat. Außerdem erfreut sie sich im Bereich des Machine Learning zunehmender Beliebtheit.

Weitere Details lassen sich den Ankündigungen zu RStudio 1.2 und zu RStudio Team entnehmen. (rme)