Die Macht intelligenter Überwachungskameras

KI-gestützte Videoüberwachung erkennt Gesichter und Autokennzeichen oder analysiert das Verhalten von Personen. Dabei schafft es aber neue Probleme.

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Videoüberwachung außer Rand und Band
Lesezeit: 14 Min.
Von
  • Prof. Florian Gallwitz
Inhaltsverzeichnis

Bloß weil eine Kamera einen Überfall aufzeichnet, erhält man nicht automatisch Hilfe. Denn die Aufnahmen der meisten Überwachungskameras landen meist unbesehen auf Speichermedien. Von diesen kann sie die Polizei dann höchstens Stunden oder Tage später manuell heraussuchen und sichten, um die Tat aufzuklären.

Die zusätzliche Live-Wiedergabe der Videobilder auf einer Wand mit Monitoren, wie man sie etwa aus dem Büro von Parkhaus-Wächtern kennt, ändert hieran wenig. Denn sie bringt das menschliche Wahrnehmungsvermögen schnell an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit. Eine zuverlässige Rund-um-die-Uhr-Überwachung mit der Möglichkeit eines direkten Eingreifens erschien bislang in den meisten Fällen schon aus Kostengründen vollkommen unrealistisch.

Die Fortschritte im Bereich der automatischen Bildverarbeitung haben dazu geführt, dass der "Flaschenhals Mensch" bei der Live-Videoüberwachung mittlerweile entfällt. Stattdessen übernehmen Computersysteme die Auswertung der Videodatenströme in Echtzeit. Dadurch wird es möglich, Überwachungssysteme zu überschaubaren Kosten in bisher unvorstellbarer Weise zu skalieren. Anders als Menschen sind Computer in der Lage, Videobilder rund um die Uhr mit konstanter Zuverlässigkeit auszuwerten. Und vor allem: Die Qualität der Auswertung hängt nicht davon ab, wie viele Kameras gleichzeitig in Betrieb sind.

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