Feinstaub- und Umweltdatenmessgerät mit dem ESP8266 bauen

Die Website luftdaten.info zeigt landesweit Sensoren, die den Feinstaub in der Luft erfassen. Für 70 Euro bauen Sie eine eigene Messstation und sammeln Daten.

Artikel verschenken
In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 5 Kommentare lesen
Feinstaub- und Umweltdatenmessgerät mit ESP8266 aufbauen
Lesezeit: 14 Min.
Von
  • Peter Siering
Inhaltsverzeichnis

Das OK Lab Stuttgart startete vor vier Jahren ein Projekt: Man begann die Feinstaubbelastung mit kostengünstigen Sensoren zu erfassen. Das Projekt hat sich zu einem Selbstläufer entwickelt. Weltweit sind über 8000 Sensoren registriert, die regelmäßig Daten liefern – mehr als 4000 in Deutschland. Mitmachen kann jeder, der bereit ist, die Bauteile zu kaufen, zusammenzubauen, dem fertigen Gerät einen WLAN-Zugang bereitzustellen und es bei luftdaten.info anzumelden.

Kern des Selbstbauvorschlags des OK Lab ist ein ESP8266-Mikrocontroller, der den Feinstaubsensor SDS011 steuert und mit einem zweiten Sensor Temperatur sowie Luftfeuchte ermittelt. Weitere Sensoren erlauben auch das Erfassen des aktuellen Luftdrucks. Weiterhin ist für den Betrieb ein Micro-USB-Kabel nebst Netzteil notwendig. Das Ganze lässt sich mit bunten Jumper-Kabeln aufbauen. Perfektionisten werden für den Dauerbetrieb den Lötkolben zücken – so kriegen sie es später nicht mit dubiosen Fehlern zu tun, die auf Steckverbinder einwirkende Umwelteinflüsse zeitigen.

Die Originalbauanleitung des OK Lab Stuttgart verwendet als Gehäuse HT-Rohrbögen (Abwasserrohrstücke). In einem solchen Bogen lässt sich die Platine des Feinstaubsensors einklemmen. Ein Schlauch verlängert die Nase des Sensors, über den er Luft ansaugt. Der ESP8266 wird mit einem Kabelbinder lose am Feinstaubsensor befestigt, sodass er nicht stiften geht. Die ganze Konstruktion ist gut durchlüftet und lässt sich leicht mit Kabelbindern an Geländern, Regenrinnen oder anderen Gegenständen festschnallen. Die Rohre kosten nur drei Euro und bieten trotzdem Schutz vor Wind und Wetter. Die Öffnungen soll man mit Resten von Fliegenschutzgittern verschließen.