Pegatron: Milliardeninvestition für iPhone-Chip-Produktion außerhalb Chinas

Der Handelskonflikt zwischen USA und China drängt Apple offenbar dazu, neue Produktionsstandorte zu erschließen.

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Tim Cook

Apple-Chef Tim Cook auf einer früheren Reise in Zhengzhou beim Zulieferer Foxconn. Die iPhone-Fertigung erfolgte bisher fast nur in China.

(Bild: dpa, Bowen Liu/Apple)

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Der taiwanische Auftragsfertiger Pegatron will iPhone-Chips künftig auch außerhalb von China produzieren: Der Konzern habe eine Absichtserklärung unterzeichnet, umgerechnet bis zu einer Milliarde US-Dollar in eine Fabrik in Indonesien zu investieren.

Die Chips sollen dort in Zusammenarbeit mit der lokalen Firma PT Sat Nusapersada gefertigt werden, auch eine Produktion von Komponenten für Apples MacBooks vor Ort sei längerfristig denkbar, wie der stellvertretende indonesische Wirtschaftsminister am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters erklärte.

In der vergangenen Woche war bereits bekannt geworden, dass Pegatron schon im Juni mit der Fertigung von Apple-Hardware in Indonesien beginnen will – darunter auch iPads und MacBooks, wie es zuvor hieß. Apple-Partner und Auftragsfertigungsriese Foxconn sondiert vorausgehenden Berichten zufolge ebenfalls schon seit etlichen Monaten, Werke in Indien und Vietnam auszubauen.

Apple hat in Indien bereits mit der iPhone-Produktion begonnen, die dort montierten Geräte sind bislang aber nur für den lokalen Markt gedacht. Berichten zufolge wird die Fertigung aber ausgebaut und soll künftig beispielsweise auch aktuelle Flaggschiffmodelle wie das iPhone XS umfassen und nicht nur ältere Einstiegsmodelle.

Seit längerem wird spekuliert, dass Apple die Fertigung schrittweise aus China abziehen könnte und auf andere, vorwiegend in Asien liegenden Produktionsstandorte verteilt. Apples Lieferkette verteilt sich bereits auf viele Länder neben China, die Endmotage der Hardware erfolgt bislang aber nahezu ausschließlich dort.

Der derzeit erneut eskalierende Handelskonflikt zwischen USA und China stellt Apple vor eine doppelte Herausforderung: Die iPhone-Nachfrage im wichtigen chinesischen Markt könnten aufgrund des Vorgehens gegen lokale Hersteller wie Huawei weiter einbrechen. Sollte die Regierung Trump die Strafzölle auch auf das iPhone ausweiten, drückt dies zudem Apples Gewinnspanne – oder das Smartphone würde für US-Kunden noch teurer. (lbe)