Australischer Teenager vor Gericht: Apple-Hack als Bewerbungsschreiben

Ein weiterer minderjähriger Australier hat sich des Einbruchs in Apples Intranet schuldig bekannt – er hoffte angeblich auf einen Job.

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Apple

(Bild: dpa, Mark Lennihan/AP)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

An Einbrüchen in Apples Intranet war mindestens ein zweiter australischer Jugendlicher beteiligt: Der Teenager, der sich des Hacks schuldig bekannt hat, konnte im Dezember 2015 und erneut Anfang 2017 interne Dokumente und Daten des Unternehmens herunterladen, wie auf einer Gerichtsverhandlung im australischen Adelaide bekannt wurde.

Mit gefälschten Zugangsdaten habe er Apples Servern vorgegaukelt, ein Mitarbeiter zu sein, wie der australische Sender ABC berichtet. Der zum ersten Tatzeitpunkt erst 13-Jährige sei sich der Schwere des Vergehens nicht bewusst gewesen, argumentierte dessen Anwalt.

Der Junge habe gehofft, der Apple werde ihm einen Job anbieten, nachdem er gehört hatte, dass in Europa eine Person bei einem Apple-Hack erwischt und anschließend eingestellt worden sei.

Der Teenager sei offensichtlich technisch hochbegabt, dies räume ihm aber nicht das Recht ein, diese Begabung zu missbrauchen, mahnte der Jugendrichter nach Angabe des Senders. Apple habe keinen Schaden durch den Hack erlitten, hieß es vor Gericht. Da der Angeklagte in seiner Schule hoch angesehen sei und seine Talente nach der Tat in positiver Weise eingesetzt habe, verzichtete das Gericht auf eine Vorstrafe. Der Jugendliche müsse aber für neun Monate gutes Verhalten vorweisen.

Apple bestätigte im vergangenen Jahr, dass es zu einem Einbruch in eigene Systeme gekommen ist. Persönliche Daten von Kunden seien dabei "zu keinem Zeitpunkt kompromittiert wurden", erklärte das Unternehmen damals – und teilte dies nun erneut gegenüber ABC mit.

Für die Einbrüche hat sich bereits ein weiterer australischer Teenager schuldig bekannt. Er konnte offenbar mehrfach in Apples Systeme eindringen und rund 90 GByte an Daten herunterladen, die er Berichten zufolge in einem Ordner mit dem Namen "hacky hack hack" speicherte. Der Hacker habe sich Zugriff auf Authorisierungsschlüssel verschafft, um sich so als bestehender Nutzer anzumelden, hieß es damals. Die australische Bundespolizei (AFP) spürte beide Jugendliche nach Hinweisen der von Apple kontaktierten US-Bundespolizei FBI auf. (lbe)