Hacker feiern Jubiläum

Der Chaos Computer Club (CCC) feiert heute sein 20-jähriges Jubiläum.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Der Chaos Computer Club, nach eigenen Angaben eine "galaktische Gemeinschaft von Lebewesen, unabhängig von Alter, Geschlecht und Rasse sowie gesellschaftlicher Stellung, die sich grenzüberschreitend für Informationsfreiheit einsetzt", feiert heute sein 20-jähriges Jubiläum.

Offiziell gegründet worden ist der CCC 1981 in Berlin in den Räumen der seinerzeit noch links-alternativen Tageszeitung "taz" – "vielleicht" spottete die Btx-Redaktion des CCC 1990 anlässlich des bevorstehenden zehnjährigen Jubiläums im E-Zine Chalisti "stellt der Verfassungsschutz die Ton-Dokumente der CCC-Gründung in der damals ueberwachten taz bereit.“ Der Wunsch ist leider bis heute nicht in Erfüllung gegangen.

Seit 1986 ist der CCC ein eingetragener Verein mit Sitz in Hamburg. Bekannt ist der Hacker-Club nach eigenen Angaben geworden, weil seine Mitglieder "in mehr oder weniger spektakulären Aktionen EDV-Systeme in den Bereichen Datensicherheit und Datenschutz auf ihre Integrität prüften". Hinter der bescheidenen Formulierung verbergen sich Aktionen, die den CCC über die Grenzen Deutschlands hinweg berühmt gemacht haben. So hatten CCC-Hacker 1984 via Btx das Computersystem der Hamburger Sparkasse um Zehntausende Mark erleichtert – das Geld aber später zurückgegeben und sich mit der Publicity begnügt.

Die Zeiten haben sich geändert; die Szene ist professioneller geworden. Nicht ohne Spott konstatiert das Handelsblatt zum Jubiläum, längst würden "ehemalige Hacker als Sicherheitsexperten in der Industrie beschäftigt, während ihre noch unabhängigen Mitstreiter im sportlichen Ehrgeiz weiter die Verletzbarkeit vermeintlich sicherer Systeme anprangern." Anlässlich des Jubiläums präsentiert der Chaos Computer Club sich in seiner Gründungsstadt mit einer Ausstellung in der Congresshalle am Alexanderplatz. Siehe auch Telepolis: Pong am Alex. (wst)