E-Scooter: Reges Interesse von Verleih-Anbietern

Bald dürfen E-Tretroller offiziell im Straßenverkehr unterwegs sein. Hierzulande müssen sie auf Radwegen oder der Straße bleiben und dürfen höchstens mit 20 km/h unterwegs sein. Voraussichtlich am 15. Juni 2019 soll die Verordnung in Kraft treten, die ihren Betrieb regelt.

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BMW X2City

(Bild: BMW)

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Von
  • dpa

Folgt auf die Welle der Verleihräder nun eine mit E-Scootern? Die Städte sagen, sie hätten daraus gelernt.

(Bild: BMW)

Bald dürfen E-Tretroller offiziell im Straßenverkehr unterwegs sein. Voraussichtlich am 15. Juni 2019 soll die Verordnung in Kraft treten, die ihren Betrieb regelt. Die mit einem Elektromotor ausgestatteten Scooter gehören mittlerweile an zahlreichen Orten in Europa zum Stadtbild. Hierzulande müssen sie auf Radwegen oder der Straße bleiben und dürfen höchstens mit 20 km/h unterwegs sein.

Die Scooter werden allerdings nicht sofort mit Veröffentlichung der Regelungen im Bundesgesetzblatt massenhaft durch die Gegend fahren, denn die Hersteller müssen zunächst eine Betriebserlaubnis beim Kraftfahrt-Bundesamt beantragen. Die Bearbeitung wird dann „in der Regel zwei Wochen dauern“, wie ein Sprecher sagte. Käufer und Vermieter müssen zudem die vorgeschriebene Haftpflichtversicherung ausstellen lassen. Es wird deshalb nicht erwartet, dass Mietroller vor Anfang Juli in den Großstädten auftauchen.

Die Stadt Frankfurt berichtete zuletzt von bis zu zehn Anfragen von Verleih-Anbietern. Ob alle tatsächlich starten, ist aber unklar. In Wiesbaden liegen aktuell sechs Anfragen von Unternehmen vor, mit denen Gespräche laufen. Einen konkreten Startzeitpunkt gebe es aber noch nicht, erklärte eine Sprecherin der Verkehrsgesellschaft ESWE. Die Stadt Kassel berichtet von einer unverbindlichen Anfrage. Einige der Unternehmen kündigten nach Angaben des Frankfurter Verkehrsdezernats an, mit bis zu 3000 Tretrollern starten zu wollen.

Mehrere Unternehmen hatten auf Anfrage der dpa Interesse bekundet, in Frankfurt oder anderen Städten im Land ein Verleihsystem aufzubauen – darunter das Berliner Unternehmen Tier, das zunächst am Main präsent sein will und nach und nach andere Städte in Hessen einbeziehen will. Das Unternehmen Lime, das in Frankfurt bisher Fahrräder verleiht, prüft eigenen Angaben zufolge, in der Mainmetropole sowie in Kassel oder Wiesbaden aktiv zu werden.

Der ADFC rechnet zwar mit volleren Radwegen, begrüßt aber dennoch die Zulassung der Scooter. Sie seien eine weitere Alternative zum Auto, sagte der Landesgeschäftsführer des Radverbands, Norbert Sanden. „Es wird aber Enttäuschungen geben.“ Denn die Radwege seien teilweise in einem so schlechten Zustand, dass sie mit E-Scootern gar nicht befahrbar sein dürften. Der Druck zum Bau von mehr und besserer Radinfrastruktur werde zunehmen, je mehr Menschen sie benutzten, sagte Sanden. (mfz)