Im RoboTheater trifft Puppenspiel auf interaktive Maschinenwesen

Außen Pappe, innen Arduino: Für ihr RoboTheater baut eine Künstlerin kleine Roboter, die mit den Zuschauern interagieren können.

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In einer dunklen Arena stehen zwei kleine Roboter.
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Helga Hansen
Inhaltsverzeichnis

Die freischaffende Künstlerin und Puppenspielerin Yvonne Dicketmüller verbindet Elektronik mit Puppentheater. In den Stücken ihres Bochumer RoboTheaters lernen Kinder über Stromerzeugung oder können mit arduino-getriebenen Minirobotern sogar interagieren.

Die mobile Installation „Ein Platz an der Sonne“ ist schon eher ein interaktives Spiel. Verschiedene Roboter aus Holz und Pappe bewegen sich durch eine Arena und suchen nach ihrem Glück oder genauer gesagt: Der Sonnenseite des Lebens. Aber was passiert, wenn sich alle auf die gleiche Stelle zu bewegen? Ganz zufällig sind die Maschinchen dabei nicht unterwegs. Die Zuschauer, Erwachsene wie Kinder, sind eingeladen, ihnen mit Taschenlampen den Weg zu leuchten.

Dafür steckt in den Robotern Technik rund um den Mikrocontroller Arduino. Licht- und Abstandssensoren helfen ihnen, die Orientierung zu behalten und kleine Servos treiben ihre Beinchen an. Wie lange sie bei Hindernissen abwarten, ob sie sich umschubsen oder um einander herum krabbeln, lässt sich über den Arduino programmieren. Für den Aufbau der Installation ist eine Fläche von bis zu 4×4m nötig, die möglichst abgedunkelt werden kann. Ergänzend bietet Dicketmüller auch Workshops zum Bau eigener Roboter an.

RoboTheater: Ein Platz an der Sonne (8 Bilder)

Grundlage für das Innengerüst: Teile aus dem Lasercutter
(Bild: Yvonne Dicketmüller)

Das aktuelle Stück des RoboTheaters kommt trotz eines elektrischen Namens ganz ohne Mikrocontroller aus. "Strom" erzählt die Geschichte energiehungriger Roboter in einer glitzernden Stadt voll technischer Spielereien. Allerdings geht ihnen langsam der Strom aus. Auf der Suche nach Hilfe kehren sie zu Mutter Natur zurück, die wenig überraschend nicht allzu gut auf die Maschinenwesen zu sprechen ist. Das Stück richtet sich an Kinder ab 5 Jahren und bietet ihnen mit einer integrierten Mitmach-Aktion auch eine Gelegenheit selbst aktiv zu werden, indem sie Strom erzeugen.

Ende des Monats wird es aber weitere Elektronik-Projekte von Dicketmüller zu sehen geben. Die Künstlerin ist eine von 10 Auserwählten, die der Kunstverein Schwedt zu einem Künstlersymposium eingeladen hat. Seit dem 15. Juli haben sie 10 Tage Zeit, Arbeiten rund um das Thema "Koexistenz der Habitate" zu schaffen, die sich mit der Landschaft des Unteren Odertals beschäftigen. Yvonne Dicketmüller will dabei an E-Textilen arbeiten und Stoff mit Elektronik verbinden. Die fertigen Kunstwerke sind vom 26. Juli bis 31. August in der Galerie am Kietz in Schwedt zu sehen. (hch)