Huawei: Auch Intel und Qualcomm für Lockerung des Geschäftsverbots

Intel und Qualcomm befürworten eine Lockerung der US-Sanktionen gegen Huawei – zumindest in der Smartphone-Produktion.

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Huawei: Auch Intel und Qualcomm für Lockerung des Geschäftsverbots

(Bild: heise online/vbr)

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US-Sanktionen gegen Huawei

Intel, Qualcomm und Xilinx sollen sich für die Lockerung der US-Sanktionen gegen Huawei ausgesprochen haben. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge haben sich Spitzenmanager der Chip-Hersteller bereits Ende Mai mit dem US-Handelsministerium getroffen, um diesen Wunsch zu äußern. Reuters beruft sich bei dem Bericht auf Insider, die nicht näher genannt werden.

Die Gespräche zwischen dem Handelsministerium und den Chip-Herstellern beschränkten sich demnach auf die Produktion von Smartphones und Computerserver. Die Unternehmen argumentieren laut Reuters, dass Huawei bei diesen Geräten gängige Hardware-Komponenten einsetze, bei denen nicht die gleichen Sicherheitsbedenken wie bei der 5G-Netzwerkausrüstung gelte.

Die US-Regierung wirft Huawei vor, den chinesischen Behörden Spionage zu ermöglichen. Huawei bestreitet die Vorwürfe, öffentliche Beweise gibt es nicht. Mitte Mai rief die US-Regierung einen Telekommunikationsnotstand aus und setzte Huawei auf eine Embargo-Liste. US-Unternehmen dürfen seitdem nur noch Geschäfte mit Huawei machen, wenn sie eine Sondererlaubnis ausgestellt bekommen.

Dass Google sich um eine solche Sondererlaubnis bemüht, wurde in der vergangenen Woche bekannt. Ein Ende der Zusammenarbeit stelle eine Sicherheitsrisiko für die Nutzer dar, soll Google gegenüber US-Behörden argumentiert haben.

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Huawei stellt sich unterdessen auf erhebliche Rückgänge bei internationalen Smartphone-Verkäufen ein, schreibt die Nachrichtenagentur Bloomberg. Huawei-Manager befürchten demnach, dass die Handy-Verkäufe außerhalb Chinas im Vergleich zu 2018 um 40 bis 60 Millionen Geräte einbrechen – das entspricht etwa 40 bis 60 Prozent. Der internationale Markt war 2018 für die Hälfte der Smartphone-Auslieferungen Huaweis verantwortlich.

Dem Bloomberg-Bericht zufolge erwägt Huawei auch, Lieferungen des Honor 20 einzustellen, sollte es in Europa einen schwachen Marktstart hinlegen. Aufgrund einer Karenzzeit kann das Honor 20 noch mit vollwertigem Android angeboten werden, künftige Smartphones ohne den Play Store hätten im Vergleich zum Honor 20 also einen noch deutlich schlechteren Stand.

In der vergangenen Woche hat Huawei außerdem angekündigt, den Marktstart des Falt-Smartphones Mate X zu verschieben. Offiziell hat Huawei den Schritt mit technischen Bedenken begründet. (dahe)