Perso mit eID: Online-Ausweisen bald mit iPhone möglich

Die weitere Öffnung der NFC-Schnittstelle mit iOS 13 wird es erstmals auch iPhone-Nutzern erlauben, die AusweisApp2 des Bundes direkt zu nutzen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 88 Kommentare lesen
Perso mit eID: Online-Ausweisen bald mit iPhone möglich

Die AusweisApp2 zur Nutzung der Online-Ausweisfunktion – hier auf Android – kann man künftig auch mit iPhone nutzen.

(Bild: Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik)

Lesezeit: 2 Min.

Die eID-Funktion der Personalausweise lässt sich bald auch mit iPhones nutzen: Apples Öffnung der NFC-Schnittstelle in iOS 13 wird es voraussichtlich ab Herbst ermöglichen, die Online-Ausweisfunktion des Personalausweises sowie des elektronischen Aufenthaltstitels ohne Umwege über externe Bluetooth-Kartenlesegeräte direkt mit dem iPhone zu verwenden.

Damit können künftig auch iPhone-Nutzer "von den digitalen hoheitlichen Anwendungen für Personalausweis, ePass und eVisum profitieren, zum Beispiel bei Personenkontrollen an internationalen Flughäfen", wie das Bundesministerium des Innern (BMI) mitteilte – man begrüße diesen "wichtigen Schritt".

Die für die Nutzung des elektronischen Personalausweises erforderliche AusweisApp2 des Bundes gibt es bereits seit gut zwei Jahren für Android. Die iOS-App wurde bislang nur über einen "halboffenen Feldtest" vertrieben – und erforderte externe Hardware. Zur Freigabe von iOS 13 soll sie dann "zeitgleich" über den App Store zum Download bereitstehen, wie das BMI betonte.

Die im Auftrag des Bundes von Governikus entwickelte AusweisApp2 kann bislang nicht auf die NFC-Schnittstelle des iPhones zurückgreifen, da Apple deren Funktionalität stark beschränkt. Erst in den vergangenen zwei Jahren hat iPhone-Hersteller damit begonnen, die ursprünglich nur für den Bezahldienst Apple Pay genutzte Nahfunkschnittstelle Schritt für Schritt für Dritt-Apps zu öffnen.

Mit iOS 13 dehnt der Hersteller die NFC-Funktionalität nochmals deutlich aus, so dass etwa auch Ausweisdokumente unterstützt werde – Banking-Anwendungen, die als Alternative zu Apple Pay dienen könnten, bleiben aber weiterhin ausgesperrt.

Deutschland "und viele andere Staaten" stünden seit längerem mit Apple in Kontakt über die NFC-Öffnung, merkt das Bundesinnenministerium an. Das britische Innenministerium hatte bereits im April vorweggenommen, dass es zu einer weiteren Freigabe der Schnittstelle durch Apple kommen wird: Die oft "Brexit-App" genannte Software zur Beantragung eines dauerhaften Aufenthaltstitels in Großbritannien durch EU-Bürger ("EU Settlement Scheme") soll dann auch in vollem Umfang mit dem iPhone funktionieren – sie liest den Ausweis-Chip per NFC aus.

(lbe)