Platform as a Service: Pivotal Cloud Foundry 2.6 führt anpassbare Sidecars ein

Außer der Integration von Sidecar-Prozessen in Anwendungscontainer bietet die PaaS neuerdings eine Anbindung an Spinnaker.

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Pivotal Cloud Foundry 2.6 führt anpassbare Sidecars ein

(Bild: Shutterstock)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Rainald Menge-Sonnentag

Knapp drei Monate nach Version 2.5 hat Pivotal nun Cloud Foundry 2.6 veröffentlicht. Die ursprünglich von VMWare entwickelte Platform as a Service (PaaS) führt im aktuellen Release unter anderem individuell anpassbare Sidecars ein. Außerdem lässt sich die Continuous-Delivery-Plattform Spinnaker direkt aus Cloud Foundry verwenden.

Die herausstechendste Neuerung ist die Option, individuell anpassbare Sidecars in die Applikationscontainer zu packen. Das Sidecar-Pattern trennt die eigentliche Anwendung von Nebenaufgaben wie Logging, Konfiguration und Netzwerkdiensten. Auf die Weise können Entwickler die Kernfunktionen unabhängig von Aufgaben programmieren, die die Infrastruktur betreffen.

Sidecars lassen sich zudem wiederverwendbar gestalten und über das Setzen von Properties auf den jeweiligen Anwendungsfall konfigurieren. Dabei dürfen Anwendung und Sidecar durchaus in unterschiedlichen Programmiersprachen verfasst sein. Durch das Verpacken in denselben Container eignet sich das Sidecar-Pattern vor allem für Anwendungsfälle, in denen die Kernanwendung mit den Erweiterungen möglichst latenzfrei kommunizieren oder dasselbe Dateisystem verwenden sollen.

Beispiel für den Einsatz mit einer Hauptanwendung in Ruby und einem in Go verfassten Sidecar-Prozess.

(Bild: Pivotal)

In Cloud Foundry 2.6 ist das Verwenden der Sidecars noch als Beta gekennzeichnet. Pivotal hat neben einer Anleitung eine Beispielanwendung zum Einstieg in das Thema auf GitHub veröffentlicht.

Für das Verteilen von Anwendungen lässt sich neuerdings Spinnaker verwenden. Netflix hat das Continuous-Delivery-Werkzeug ursprünglich entwickelt und Ende 2015 als Open-Source-Plattform veröffentlicht. Es zeichnet sich besonders durch gute Skalierbarkeit und die Auslegung auf Multi-Cloud-Umgebungen aus.

Pivotal Cloud Foundry 2.6 arbeitet mit Version 1.14 von Spinnaker zusammen. DAS CD-Tool lässt sich sowohl mit dem kommerziellen Pivotal Application Service (PAS) als auch mit der quelloffenen Cloud Foundry Application Runtime verwenden. Entwickler müssen Spinnaker separat herunterladen. Ein nach kostenloser Registrierung verfügbares Videotutorial gibt eine Einführung in die Integration.

In Kürze will Pivotal zudem die Option einführen, MySQL auf mehrere Rechenzentren zu replizieren. Dazu verteilen Entwickler mit cf services eine Leader-Follower-Instanz in zwei unterschiedliche Bereiche. Ebenfalls noch nicht verfügbar, aber bereits im Rahmen der Veröffentlichung angekündigt, ist die rollenbasierte Zugriffskontrolle für das Continuous-Integration-Werkzeug Concourse, die mit dem kommenden Release Concourse for PCF 5.2.0 verfügbar sein soll.

Weitere Neuerungen in Cloud Foundry 2.6 lassen sich dem Pivotal-Blog entnehmen. Die vollständige Liste der Neuerungen ist in den Release Notes zu finden. (rme)